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Ägypter wählen neuen Präsidenten

26. Mai 2014

In Ägypten wird ein neuer Präsident gewählt. Die Bevölkerung soll einen Nachfolger für den vom Militär gestürzten Islamisten Mursi bestimmen. Klarer Favorit ist der frühere Armeechef Al-Sissi.

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Abdel Fattah al-Sisi Wahlkampf
Bild: DW/A. Wael

Sein einziger Gegenkandidat ist Hamdin Sabahi aus dem linksgerichteten politischen Lager, der aber als chancenlos gilt. Drei Jahre nach der Revolution gegen den Autokraten Hosni Mubarak greift das Militär damit wieder nach dem höchsten politischen Amt des afrikanischen Landes am Nil.

Al-Sissi: Unbestritten der starke Mann im Land

Seit Beginn des Arabischen Frühlings Anfang 2011 ist Ägytpen in die blutigste Phase seiner jüngeren Geschichte gefallen. Die Bevölkerung hat genug von Unruhen, Massenprotesten und Gewaltexzessen.

Al-Sissi gilt Umfragen zufolge als der starke Mann, dem die meisten Ägypter zutrauen, für Ruhe und Ordnung zu sorgen. An einem Sieg des 59-Jährigen bei der Präsidentenwahl zweifelt daher kaum jemand.

Seit der Entmachtung Mohammed Mursis, dem ersten frei gewählten Präsident Ägyptens, im vergangenen Juli gilt Al-Sissi ohnehin de facto als mächtigster Mann im Staate. Erst vor wenigen Wochen war er als Militärchef zurückgetreten, um für das Präsidentenamt zu kandidieren. Sissi wäre der sechste Staatschef Ägyptens mit Wurzeln im Militär, seit die Armee 1952 die Monarchie kippte.

An seiner Favoritenrolle ändert auch nichts, dass das Militär unter ihm einen harten, auch international kritisierten Kurs zur Niederschlagung der islamistischen Muslimbrüder einschlug und vor knapp einem Jahr Präsident Mursi stürzte.

Strenge Sicherheitsvorkehrungen aus Furcht vor Anschlägen

Die für diesen Montag und Dienstag angesetzten Wahlen werden von einem massiven Sicherheitsaufgebot überwacht, es werden Anschläge von militanten Mursi-Anhängern befürchtet. Diese wollen die Wahl bokottieren. Viele Vertreter der Islamistenbewegung wurden seit dem Sturz von Mursi inhaftiert.

haz/qu (rtr,dpa,afp)