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Ältester Synagogenbau Europas saniert

20. Dezember 2007
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Nach mehrjährigen Sanierungsarbeiten ist die Alte Synagoge in Erfurt am Donnerstag (20.12.2007)der Öffentlichkeit übergeben worden. Das für 1,4 Millonen Euro sanierte Bauwerk gilt als die älteste bis zum Dach erhaltene Synagoge Europas. Bis 2009 soll in dem Gebäude eine Dauerausstellung entstehen, die über das jüdische Leben im mittelalterlichen Erfurt informiert. Als deren Schwerpunkt gilt der erst 1998 aufgefundene "Erfurter Judenschatz" mit 600 Gefäßen und Schmuckstücken sowie über 3000 Münzen und 14 Silberbarren.

Die Baugeschichte der einstigen Synagoge reicht zurück bis in die Zeit um das Jahr 1100. Nach der Erfurter Judenverfolgung von 1266 entstand das Gebäude um 1270 als repräsentativer Neubau, der später mehrfach erweitert wurde. Mit dem verheerenden Pogrom von 1349 begann eine rund 500-jährige Nutzung als Lagerhaus. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude gastronomisch genutzt. Durch die starken baulichen Veränderungen blieb die Synagoge während des Nationalsozialismus unerkannt und damit in der Pogromnacht von 1938 unversehrt. Als mittelalterliches Bethaus wurde das Baudenkmal erst mit Bauuntersuchungen ab 1992 identifiziert.