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Über Literatur-Roboter

6. April 2009

Über Buchgeschenke, den Frühjahrsputz im Bücherregal oder Schriftsteller als Autofahrer: hier schreibt Thomas Böhm Kolumnen zum Lesen

https://p.dw.com/p/HPgP
Bild: DW

Neulich sah ich einen Comic, in dem jemand einen Roboter erfand, der unablässig Erfindungen macht. Das Problem war nur, dass der Erfinder nicht verstand, was das für Erfindungen waren. Damit das den Spitzentechnologen, die vielleicht grade irgendwo dabei sind, die Zukunft des Lesens zu revolutionieren, nicht passiert, hier und heute eine Liste von sinnvollen Aufgaben, die Literaturroboter den Menschen abnehmen könnten.

Liste für Roboter

  • Lektüre aller Bücher, die die Robotereigentümer zu lesen beabsichtigen und Auswertung hinsichtlich der Frage, ob sich die Lektüre auf der Basis ihrer Lektüreerfahrung lohnt.
  • Abspeicherung aller Bücher, die der die Robotereigentümer gelesen haben und sofortige Auskunftsfähigkeit, wenn nach einem Detail aus einem Buch verlangt wird.
  • Gedankenschnelles Herbeibringen von Erfrischungen aller Art in bester Qualität beim ersten Anzeichen von Ermüdung
  • Dazwischen: Unterstreichung unterstreichenswerter Passagen mit der einen Roboterhand während die andere ggfs. notwenige Nackenmassagen vornimmt und als Kopfstütze dient.
  • Vorlesen. Der Roboter kann alle Bücher vorlesen mit einer von den Eigentümern frei zu wählenden Stimme. (Allein die Kombinationsmöglichkeiten von Vorleserstimme und Buch reizen mich dazu, vielleicht doch noch ein Studium der Robotik zu machen.)
  • Gehaltvolles Gespräch nach vollzogener Lektüre, in dem der Roboter darauf hinweist, wo die Eigentümer bei der Lektüre etwas miss- oder zu wenig komplex verstanden haben.
  • Einsortierung des Buches ins Buchregal unter Einhaltung höchster Raum-Effizienz; Entsorgung aller Bücher, die durch das neudazugekommene nicht mehr in der Bibliothek sein müssen.

Nicht vergessen!

Thomas Böhm Programmleiter des Kölner Literaturhauses
Thomas Böhm Programmleiter des Kölner LiteraturhausesBild: birgit rautenberg

In Zeiten der Energieknappheit sehr wichtig: Nachttischlampe ausschalten, dann sich selbst.