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Überflieger Loitzl gewinnt die Vierschanzentournee

6. Januar 2009

Der Österreicher feierte in Bischofshofen den dritten Sieg im vierten Wettbewerb. Die deutschen Skispringer überzeugten erneut mit drei Plätzen unter den besten zehn.

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Der Österreicher Wolfgang Loitzl springt beim letzten Wettbewerb der Vierschanzentournee über ein aus Zweigen geformtes B, das für den Ort Bischofshofen steht. Quelle: ap
Wolfgang Loitzl flog auch in Bischofshofen der Konkurrenz auf und davonBild: AP
Wolfgang Loitzl lässt sich auf den Schultern des Zweiten der Gesamtwertung Simon Ammann und des Dritten Gregor Schlierenzauer feiern. Quelle: ap
Loitzl auf den Schultern von Ammann (li.) und SchlierenzauerBild: AP

Wolfgang Loitzl siegte nach seinem zweiten Platz von Oberstdorf sowie den Erfolgen in Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck auch zum Abschluss in Bischofshofen und flog damit zum ersten Gesamtsieg eines Österreichers seit Andreas Widhölzl im Jahr 2000. Loitzl sprang in beiden Durchgängen Bestweiten und erhielt in neun der zehn Wertungen die Traumnote 20. "Es passiert zur Zeit einfach so viel Positives, das ich einfach nicht kenne", sagte der 28-Jährige. "Ich bin überwältigt." Zweiter wurde der Schweizer Simon Ammann, Dritter der Russe Dmitri Wassilijew. In der Gesamtwertung hielt Loitzl seine schärfsten Rivalen, Ammann und seinen österreichischen Landsmann Gregor Schlierenzauer, deutlich auf Distanz. Einen ausgezeichneten vierten Rang in der Endabrechnung belegte als bester Deutscher Martin Schmitt. Beim letzten Springen in Bischofshofen musste sich der 30-Jährige mit dem fünften Rang zufrieden geben, nachdem er nach dem ersten Durchgang noch Dritter gewesen war. Schmitt nahm es gelassen. "Einmal reicht es und einmal eben nicht für das Podest. Ich bin glücklich über die Tournee und auch über das Springen heute." Michael Neumayer als Sechster, Michael Uhrmann als Achter und Stephan Hocke als 15. sorgten erneut für ein sehr gutes Mannschaftsergebnis der deutschen Springer.

Spätzünder und Familienmensch

Wolfgang Loitzl jubelt über den Sieg beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen
Beim Neujahrsspringen platzte der KnotenBild: AP

Gesamtsieger Wolfgang Loitzl galt bisher eher als der "ewige Zweite". Er musste fast 29 Jahre alt werden, ehe er beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen seinen ersten Weltcup gewann und fünf Tage später als umjubelter Sieger der 57. Vierschanzentournee feststand. "Er hat das Siegen entdeckt", sagt Österreichs Cheftrainer Alexander Pointner, "aber dafür hat er schon einen Tritt in den Allerwertesten gebraucht." Loitzl selbst sieht in seiner Familie das Geheimnis seines späten Erfolgs. Ehefrau Marika reiste nach Bischofshofen an, der dreijährige Sohn Benjamin und der einjährige Niklas saßen daheim vor dem Fernseher. "Ich bin reifer durch meine beiden Kinder", erläutert Wolfgang Loitzl. "Wenn ich mit ihnen telefoniere, ist das ganze Thema Skispringen vergessen."

Schuster versteht sein Handwerk

Martin Schmitt, mit Helm und Skibrille, lächelt nach dem Wettbewerb in Bischofshofen. Quelle: ap
Schmitt kann wieder lachenBild: AP

Ein Österreicher hat auch das Lächeln in die Gesichter der deutschen Skispringer zurückgebracht. Seitdem Werner Schuster Bundestrainer ist, läuft es wieder rund für Martin Schmitt und Kollegen. "Es ist endlich wieder ein Miteinander im Team. Jeder ist für den anderen da", sagt Routinier Schmitt. Der 30-Jährige stand mit seinem dritten Platz von Innsbruck zum ersten Mal seit achten Jahren wieder bei der Tournee auf dem Siegerpodest und darf auf den vierten Platz in der Gesamtwertung stolz sein. Aber auch die anderen deutschen Springer haben aus ihrem Leistungstief gefunden. Michael Neumayer hat sich wieder an die Weltspitze herangetastet. Michael Uhrmann und Stephan Hocke überzeugten mit guten Leistungen und Platzierungen. "Vier Athleten unter den Top 15, das ist schon eine gute Sache", äußerte sich Bundestrainer Schuster nach dem Tourneeabschluss zufrieden. Nun gelte es aber, auch jungen Springern eine Chance zu geben, die in drei bis vier Jahren in die Fußstapfen von Schmitt und Co. treten könnten. Vielleicht gilt das für Felix Schoft. Der 18-Jährige zeigte in Bischofshofen zwei gute Sprünge und belegte den 27. Rang. (sn)