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Überflutungen in Benin

19. Oktober 2010

Heftige Regenfälle haben in Benin zu schweren Überschwemmungen geführt. Knapp die Hälfte der rund acht Millionen Einwohner des Landes sind von den Fluten betroffen. Zudem kam es zu einem Ausbruch von Cholera.

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Überschwemmung Westafrika (Foto:dpa)
In Benin gelangt keiner mehr trockenen Fußes ans Ziel...Bild: picture-alliance / dpa

Nach schweren Überschwemmungen sind im westafrikanischen Benin mindestens 43 Menschen ums Leben gekommen. Die meisten seien ertrunken oder unter einstürzenden Gebäuden begraben worden, teilte ein Sprecher des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten mit. Rund zwei Drittel und damit 42 der 77 Gemeinden Benins stünden unter Wasser. Mehr als 55.000 Häuser und 276 Schulen seien überflutet oder zerstört und rund 100.000 Menschen obdachlos geworden. Andauernde und für die Jahreszeit ungewöhnlich heftige Regenfälle hatten die Flüsse Mono und Queme über die Ufer treten lassen. "Das Land steht unter Wasser, der Regen hört einfach nicht auf", sagte Schwester Leonie, die Sprecherin der Caritas Benin.

Überschwemmungen Westafrika, Menschen retten sich vor den Fluten(Foto:dpa)
...doch auch in den Nachbarstaaten Burkina Faso und Niger haben die Menschen mit den Folgen von Überschwemmungen zu kämpfen. Viele sind obdachlos geworden und haben ihr Hab und Gut in den Wassermassen verlorenBild: picture alliance/dpa

Vor allem die Landesteile im Norden Benins, in denen das meiste Getreide und Reis angebaut wird, sind besonders schwer von dem Hochwasser betroffen. Da durch die Wassermassen ein Großteil der Ernte zerstört wurde, droht der Bevölkerung nun eine Hungersnot. Zudem ist in der Großstadt Cotonou die Cholera ausgebrochen. Bereits sieben Menschen starben an den Folgen der Durchfallkrankheit, rund 800 Menschen sollen sich infiziert haben. Helfer sind besorgt, dass sich die Krankheit durch die Überschwemmungen noch weiter ausbreiten könnte. Die Situation im Land sei "zunehmend Besorgnis erregend", teilte die UN-Mission mit. Benin benötige dringend Nothilfe, besonders Nahrung und Trinkwasser seien knapp. In den vergangenen Wochen kam es auch in mehreren anderen westafrikanischen Ländern zu schweren Überschwemmungen. Im Norden des Nachbarstaates Nigeria wurden ganze Dörfer durch die Wassermassen zerstört, dutzende Menschen starben.

Autorin: Michaela Paul (dpa, afp)

Redaktion: Katrin Ogunsade