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Überraschung bei Wahlen in Delhi

10. Februar 2015

Das hatte sich Indiens Ministerpräsident Modi anders erhofft: Bei der richtungsweisenden Landtagswahl in Delhi erlitt seine Regierungspartei BJP eine herbe Schlappe. Klarer Sieger ist die volksnahe Partei AAP.

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Arvind Kejriwal nach der Wahl (Foto: Reuters)
AAP-Chef Arvind Kejriwal zeigte sich bereits unmittelbar nach der Stimmabgabe siegessicherBild: Reuetres/A. Mukherjee

So schnell kann es gehen. Bei den Parlamentswahlen vor einigen Monaten gewann die hindu-nationalistische BJP von Ministerpräsident Narendra Modi alle Sitze in Delhi. Jetzt hat sich das Blatt gewendet: Bei den Landtagswahlen bekam die BJP offiziellen Hochrechnungen zufolge fast keinen Sitz mehr in der Hauptstadt. Ein gewaltiger Gesichtsverlust für Modi.

Überraschender Sieger ist die junge "Aam Aadmi Partei" (AAP), die in Indien als Partei des kleinen Mannes gilt. Sie dürfte fast alle der 70 Wahlkreise gewonnen haben. Modi gestand die Wahlniederlage bereits ein und gratulierte der AAP über Twitter.

Enttäuschte BJP-Wähler

Die Wahlen galten als Stimmungsbarometer für Modi, der sich auch persönlich stark im Wahlkampf in Delhi engagierte. Seine Partei stellt seit Mai 2014 die Regierung auf Bundesebene. Damals gewann sie bei ihrem Erdrutschsieg auch in Delhi alle Wahlkreise, doch das scheint Geschichte zu sein.

Modi hatte der indischen Bevölkerung versprochen, Arbeitsplätze zu schaffen, die Infrastruktur zu verbessern und die Korruption zu reduzieren. Von all dem konnte er bislang aber kaum etwas in die Tat umsetzen. Unternehmer beschweren sich, dass die überbordende Bürokratie bislang kaum eingedämmt wurde, und Millionen Arme haben nach wie vor kaum Teil am Aufschwung Indiens.

AAP im Aufwind

Die AAP ging dagegen aus der Antikorruptionsbewegung vor einigen Jahren hervor. Ihr Gründer Arvind Kejriwal dürfte Premier Modi das Leben in den kommenden Jahren schwer machen. Bereits als Aktivist legte er den Finger immer wieder in die Wunden und zeigte auf, woran das politische System krankt. Nun dürfte er in der Hauptstadt noch mehr Aufmerksamkeit bekommen.

djo/wa (ap, dpa)