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100 Jahre Streit um Museum für afroamerikanische Geschichte

2. Februar 2006
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Nach fast einem Jahrhundert Streit kann jetzt auch ein US-Nationalmuseum für Afroamerikanische Geschichte und Kultur gegründet werden. Das neue Ausstellungsgebäude soll an der symbolträchtigen Washingtoner "Mall" errichtet werden, wo alle US-Nationalmuseen aufgereiht sind, teilte der Aufsichtsrat der Smithsonian Institution, der größten Museumsstiftung der USA, mit. Mit der Fertigstellung des Baus wird für 2016 gerechnet. Die Baukosten werden mit umgerechnet 250 bis 400 Millionen Euro angegeben.

Die Stiftung zeigte sich entschlossen, ein Museum zu bauen, das "zukünftige Generationen mit wahrhaft amerikanischen Geschichten von Durchhaltevermögen, Mut, Talent und Triumph inspirieren will". Unterstützer des Projekts lobten die Wahl des Bauplatzes. Die prominente Stelle direkt neben dem Washington-Monument stehe für die Bedeutung der afroamerikanischen Geschichte in der Entwicklung des Landes.

Die ersten Versuche, ein Museum afroamerikanischer Geschichte zu gründen, datieren aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts. Bis in die 1990er Jahre hinein setzten sich jedoch stets Kritiker des Projekts und politische Bedenkenträger durch. Hintergrund sind der Streit um die Bewertung der Sklaverei und die Auseinandersetzung um die Bürgerrechte der Schwarzen in den USA. Schließlich unterschrieb US-Präsident George W. Bush im Dezember 2003 ein Gesetz, das dem Museum einen Platz im Herzen der Stadt garantierte.