1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

200 Prozent Abwehr und Blitz-Angriffe

Stefan Nestler / Arnulf Boettcher14. November 2008

Am Samstag ist bei einigen Topclubs der Bundesliga Seelenmassage angesagt. Leverkusen, Hoffenheim und Schalke müssen Dämpfer verdauen. Meister München hat sich an die Spitze herangepirscht.

https://p.dw.com/p/FupD
Verbissene Zweikämpfe zwischen Hannover und Bochum
Verbissene Zweikämpfe zwischen Hannover und BochumBild: AP
Hannovers Forssell (hinten) kann Bochums Torhüter Fernandes nicht überwinden
Hannovers Forssell (hinten) kann Bochums Torhüter Fernandes nicht überwindenBild: picture alliance/dpa

Hannover 96 und VfL Bochum bleiben im unteren Tabellendrittel der Fußball-Bundesliga. Die beiden Mannschaften trennten sich am Freitag zum Auftakt des 13. Spieltages 1:1 (0:0). Jan Schlaudraff (63.) brachte Hannover in der ingesamt mäßigen Partie in Führung. 96-Schlussmann Florian Fromlowitz (65.) sorgte mit einem Eigentor für den verdienten Ausgleich der seit zwei Monaten sieglosen Bochumer. Während der VfL vorerst den 14. Platz einnimmt, rangiert Hannover an 13. Stelle.

Spiel des Tages in Leverkusen

Bayer Leverkusens Topstürmer Patrick Helmes beim Kopfball. Quelle: ap
Mann mit Torgarantie: Leverkusens HelmesBild: AP

Stell´ dir vor, du bist Tabellenführer und keiner nimmt es wahr. "Also groß aufgefallen ist es in Deutschland nicht", wundert sich Trainer Bruno Labbadia. Seine Mannschaft Bayer Leverkusen hatte am vergangenen Sonntag 1899 Hoffenheim als Spitzenreiter abgelöst, weil der Aufsteiger in Berlin verloren hatte. "Ich denke, wir haben uns die Position erarbeitet und auch verdient", sagt Labbadia. Den kleinen Dämpfer des 3:3-Unentschiedens vor Wochenfrist in Karlsruhe trotz 3:0-Führung habe sein Team verarbeitet. "Jetzt müssen wir Schalke 04 schlagen."

Auch die Königsblauen hatten etwas aufzuarbeiten: die unnötige 1:2-Heimniederlage gegen Bayern München. Schalkes Trainer Fred Rutten vertraut in Leverkusen darauf, dass seine Abwehrspieler die Lehren aus dem Bayern-Spiel gezogen haben: "Da muss man 200-prozentig konzentriert sein. Große Mannschaften bestrafen Fehler." Bisher stand der "Schalker Riegel" fast immer tadellos. Mit lediglich zehn Gegentreffern stellen die Königsblauen die derzeit beste Abwehr der Liga.

Bayern Münchens Torjäger Luca Toni erzielt gegen Schalke 04 einen Treffer. Quelle: ap
Geknackter Schalke-RiegelBild: AP

Wer zu oft den Ball hat, verliert zuweilen das Spiel

Hoffenheims Chinedu Ogbuke Obasi feiert seinen Teamkollegen Vedad Ibisevic nach einem Treffer. Quelle: AP
Rückkehr zum Turbofußball?Bild: AP

Den besten Sturm hat 1899 Hoffenheim. 31 Treffer durfte der Aufsteiger bereits bejubeln. Gegen den VfL Wolfsburg sollen weitere folgen. Trainer Ralf Rangnick hat die 0:1-Niederlage in Berlin genau analysiert. "Wir hatten pro Spieler mehr Ballkontakte als der Gegner". Das sei kein Grund zur Freude, sondern bedeute, dass sein Team zu langsam gespielt habe. "Das müssen wir gegen Wolfsburg besser machen: weniger Ballkontakte, schneller in die Spitze passen." Der Gegner der Hoffenheimer hat in dieser Saison noch kein Auswärtsspiel gewonnen.


Eine Versicherung namens Meyer


Portrait Hans Meyer, Trainer von Borussia Mönchengladbach. Quelle: dpa
Trainerfuchs Meyer mit der Lizenz zum ÜberraschenBild: picture-alliance/ dpa

Meister Bayern München hat von den Patzern der Konkurrenz profitiert und sich bis auf einen Punkt an das Führungsduo Leverkusen und Hoffenheim herangepirscht. Bei Aufsteiger Borussia Mönchengladbach wollen die Bayern erneut drei Punkte einfahren. "Wir wollen Tabellenführer werden", sagt Trainer Jürgen Klinsmann. Aber hat er auch die Rechnung mit seinem Gladbacher Kollegen gemacht? Hans Meyer hat noch keines seiner vier Heimspiele gegen die Bayern verloren und bemerkt augenzwinkernd: "Vor uns hergetrieben haben wir sie immer."

Wer setzt sich oben fest?

Den Anschluss an die Tabellenspitze wollen Hertha BSC Berlin und der Hamburger SV halten, nur dem Sieger des direkten Duells wird es gelingen. Der Tabellen-Fünfte Berlin könnte am -Vierten, dem HSV vorbeiziehen. "Wir haben die Chance, uns da vorne richtig festzusetzen", sagt Dieter Hoeneß, Manager der Berliner, die durch den Heimsieg gegen Hoffenheim Selbstvertrauen getankt haben. Die Hamburger enttäuschten zuletzt auswärts in Serie.

Kraft- und Nervenprobe

Wolfsburg's Ashkan Dejagah und Cottbus' Daniel Ziebig kämpfen um den Ball.
Umkämpfter Ball, nicht nur in CottbusBild: AP

Abstiegskampf pur wird in Cottbus erwartet, wo der FC Energie, das Schlusslicht der Liga, gegen den ebenfalls in den Tabellenkeller abgerutschten Karlsruher SC fast schon ums Überleben kämpft. "Wir brauchen Kraft und Nerven", meint Bojan Krasnikar, Trainer der Cottbuser. Für Borussia Dortmund und den VfB Stuttgart geht es darum, nicht den Anschluss an die obere Tabellenhälfte zu verpassen. Dortmund erwartet Eintracht Frankfurt, Stuttgart den Tabellenvorletzten Arminia Bielefeld. Der 13. Spieltag wird am Freitag mit der Partie Hannover 96 gegen den VfL Bochum eröffnet.