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15 Afrikaner auf dem Sinai erschossen

15. November 2015

Auf der ägyptischen Halbinsel sind die Leichen von 15 Sudanesen gefunden worden, die offenbar versucht hatten, über die Grenze nach Israel zu gelangen. Vermutlich hat die ägyptische Polizei die Flüchtlinge erschossen.

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Ägypten baut a der Grenze zu Gaza
Bild: Reuters/I. Abu Mustafa

Mit Blaulicht und Sirenen eilen Krankenwagen in Richtung Grenzübergang Rafah. Hier an der Grenze zwischen dem ägyptischen Sinai und dem palästinensischen Gaza-Streifen in Israel wurden die 15 toten Afrikaner gefunden. Acht weitere Flüchtlinge sollen verletzt worden sein. Offenbar war auf sie geschossen worden.

Wer tötete die Flüchtlinge?

Es gab zunächst unterschiedliche Angaben darüber, was genau passierte und wie die Menschen ums Leben kamen. Ein Mitarbeiter der Sicherheitskräfte sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass ägyptische Polizisten am Sonntagmorgen das Feuer auf eine Gruppe Sudanesen eröffnet hätten, weil diese unerlaubt die Grenze nach Israel hätten übertreten wollen. Sie seien trotz Warnungen weitergelaufen. Von diesem Tathergang berichtet auch die Nachrichtenagentur AP, die sich dabei auf ägyptische Regierungskreise beruft. Demnach sollen acht weitere unverletzte Menschen festgenommen worden sein.

Hoffen auf Asyl in Israel

Eine andere Quelle aus Sicherheitskreisen erklärte der dpa und der Nachrichtenagentur Reuters dagegen, die ägyptischen Einsatzkräfte hätten die Toten an der Grenze gefunden und würden den Vorfall nun untersuchen.

Nach Angaben des israelischen Innenministeriums halten sich in Israel derzeit 45.000 afrikanische Flüchtlinge auf, von denen viele vor Kriegen und Verfolgung geflohen seien und auf Asyl hofften. Israel betrachtet die Asylsuchenden aber hauptsächlich als Wirtschaftsflüchtlinge, deren steigende Zahl den "jüdischen Charakter" des Landes bedrohe.

cw/SC (dpa, ape, rtre)