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16. Spieltag: Hamburg wieder auf Kurs Europa

Andreas Ziemons7. Dezember 2008

Die Sonntagsspiele: Der Hamburger SV macht in Köln Boden gut. Wolfsburg entscheidet das kleine Niedersachsenderby gegen Hannover für sich.

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Jubel Spieler Hamburger SV
Hamburg jubelt. Zwei Tore von Mladen Petric (li.) machten den UnterschiedBild: picture-alliance/dpa

Das Spiel gegen den 1.FC Köln begann mit einem Schock für den Hamburger SV. Bei einer rüden Attacke von Roda Antar verletzte sich Alex Silva schon in der ersten Minute so schwer, dass er ausgewechselt werden musste. Antar bekam noch nicht einmal die gelbe Karte. Der zweite Schock folgte wenig später: HSV-Keeper Frank Rost nahm ein Rückspiel von Jerome Boateng auf, Schiedsrichter Manuel Gräfe entschied auf indirekten Freisoß, nur wenige Meter vor dem Hamburger Tor. Pierre Womé schoss an Piotr Trochowskis angelegten Arm, von dort sprang der Ball zur Ecke. Kein Tor, kein Elfmeter. Glück für den HSV.

Erleichterung machte sich bei den Hanseaten nach einer Viertelstunde breit: Torjäger Mladen Petric traf nach Flanke von Marcell Jansen per Kopf zum 1:0 für den HSV. Weder Verteidiger Womé, der zu weit von Petric weg stand, noch Torhüter Farid Mondragon, der die kurze Ecke seines Tores nicht abdeckte, machten dabei eine gute Figur. In der 31. Minute war es wieder Petric, der nach einer Ecke mit seinem zweiten Kopfballtreffer zum 2:0 für die Gäste erhöhte.

Novakovic macht es spannend

Christoph Daum
FC-Trainer Daum ging an der Seitemnlinie mitBild: picture-alliance/dpa

Nach der Pause drängte Köln vehement auf den Anschlusstreffer, doch Chancen durch Milivoje Novakovic und Petit blieben ungenutzt. Erst zwanzig Minuten nach dem Wechsel gab der HSV wieder ein Lebenszeichen: Olic kam im Strafraum an den Ball, schoss aber weit über das Kölner Tor. Spannung kam noch einmal auf, als Novakovic zum 1:2 verkürzte. Allerdings hatte sich Antar unfair eingesetzt, als er das Tor vorbereitete. Zum Ausgleich kam es aber nicht mehr. Die letzte große Chance hatte HSV-Verteidiger Joris Mathijsen, der den Ball an die Querlatte köpfte.

"Wir haben viel Charakter gezeigt", machte HSV-Coach Martin Jol seiner Mannschaft ein Kompliment. "Wir haben fünf Spiele innerhalb von zwei Wochen gehabt, die Kölner sind frisch, und trotzdem haben wir 90 Minuten durchgehalten." Enttäuscht zeigte sich sein Gegenüber Christoph Daum, der die Niederlage seiner Kölner aber einzuordnen wusste. "Es geht nicht darum, dass wir uns mit Mannschaften, die um die Champions League Plätze spielen, auf Augenhöhe sehen", sagte er. "Es muss sehr viel zusammenkommen, wenn wir in diesen Spielen als Sieger den Platz verlassen wollen oder auch nur einen Punkt holen wollen." Köln ist mit 19 Punkten nun Zwölfter, der HSV klettert mit 30 Punkten vorbei an Schalke und Dortmund auf Platz fünf.

Stajner, der tragische Held

Jubelö Cristian Zaccardo
Cristian Zaccardo traf zum ersten Mal in der BundesligaBild: AP

Beim kleinen Niedersachsenderby zwischen dem VfL Wolfsburg und Hannover 96 diktierten zunächst die Defensivreihen das Spiel. Die Abteilung Angriff beider Teams kam nur zu wenigen Chancen, konnte diese aber nicht nutzen. Schließlich war es ein Verteidiger, der den Bann brach: Wolfsburgs Weltmeister Cristian Zaccardo – in der bisherigen Saison mehr auf Bank und Tribüne als auf dem Platz zu Hause – schloss eine schnelle Kombination über die rechte Seite in der 31. Minute zum 1:0 ab.

Nach dem Wechsel unterlief VfL-Verteidiger Ricardo Costa fast ein Eigentor, nur Zentimeter ging sein Kopfball am Pfosten vorbei. Besser machte es in der 59. Minute Hannovers Stürmer Jiri Stajner. Eine etwass zu lang geratene Flanke von Konstantin Rausch nahm der aus dem Hintergrund heraneilende Tscheche volley und versenkte den Ball unhaltbar zum 1:1. Nur wenige Minuten später wurde Stajner vom Helden zum Deppen, als er einen Wolfsburger Freistoß mit dem Kopf unhaltbar ins eigene Tor verlängerte. 2:1 für die Wölfe. Danach verflachte das Spiel.

Hannover verliert Spiel und Torwart

Jan Rosenthal mit Jiri Stajner
"Ersatztorwart" Jan Rosenthal hielt einen ElfmeterBild: picture-alliance/dpa

Kurios wurde es erst wieder zehn Minuten vor Schluss. Hannovers Torwart Florian Fromlowitz holte Edin Dzeko von den Beinen. Elfmeter und Platzverweis. Da 96 schon dreimal gewechselt hatte, musste Feldspieler Jan Rosenthal zwischen die Pfosten und parierte den Strafstoß von Dzeko. Auch in der restlichen Spielzeit hielt Rosenthal den Kasten sauber, unterm Strich standen dennoch null Punkte für Hannover.

"Zum Schluss war es teilweise Krampf", sagte VfL Trainer Felix Magath nach dem Spiel. "Aber wir haben bis auf ein Unentschieden zu Hause alle Bundesligaspiele gewonnen, also wollen wir mal ein Auge zudrücken, wenn es heute etwas glücklich war." Alles andere als glücklich war dagegen "Elfmetertöter" Jan Rosenthal: "Ich habe mich gefreut, die Mannschaft im Spiel gehalten zu haben", sagte er. "Aber wir haben verloren. Das ist alles, worüber wir jetzt nachdenken müssen." Hannover bleibt mit 16 Punkten als 13. im Keller der Tabelle, Wolfsburg dagegen verbessert sich auf Rang sechs.

Bayern gewinnt Spitzenspiel und wahrt Chance auf Herbstmeisterschaft

Tor Luca Toni gegen Hoffenheim
Toni trifft, Hoffenheims Keeper Haas ärgert sichBild: AP

Das Spitzenspiel des 16. Spieltags fand schon am Freitag statt. 1899 Hoffenheim unterlag beim FC Bayern München sehr unglücklich durch ein Tor von Luca Toni in der Nachspielzeit mit 1:2. Beide Vereine liegen nun punktgleich an der Tabellenspitze. Dahinter konnte sich Bayer Leverkusen den dritten Platz zurück erkämpfen. Das Werksteam gewann bei Borussia Mönchengladbach mit 3:1 und profitierte von der gleichzeitigen 0:1-Niederlage von Hertha BSC Berlin beim FC Schalke.

Einen Befreiungsschlag feierte der Karlsruher SC. Die Badener kamen gegen Werder Bremen zu einem 1:0-Erfolg und beendeten damit ihre Negativserie von zuletzt neun Spielen ohne Sieg. Für Bremen, das einfach nicht zu konstanten Leistungen in der Lage zu sein scheint, geht die Berg- und Talfahrt der vergangenen Wochen weiter. Der VfB Stuttgart feierte mit 3:0 gegen Cottbus den zweiten Sieg im zweiten Ligaspiel unter Teamchef Markus Babbel. Der VfL Bochum bleibt im Keller der Tabelle. Bei der Frankfurter Eintracht kamen die Bochumer mit 0:4 unter die Räder. Außerdem endete das Westfalenderby zwischen Arminia Bielefeld und Borussia Dortmund torlos 0:0.