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Wetterrückblick

29. Dezember 2006

Der Juli und der Herbst waren in Deutschland die heißesten seit Beginn der Wetter-Aufzeichnungen. Das Jahr passt damit gut in den allgemeinen Trend der Erderwärmung.

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Sonnenblumen (Foto: AP)
Bild: dpa

Das Jahr 2006 gehört zu den wärmsten Jahren in Deutschland seit 1901. Die Durchschnittstemperatur lag bei 9,5 Grad Celsius und damit 1,3 Grad über dem langjährigen Durchschnitt, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag (29.12.06) in Offenbach mitteilte. Das zu Ende gehende Jahr passe gut in das Bild einer allmählichen Erwärmung der Erdatmosphäre, auch wenn ein einzelnes Jahr keine Beweiskraft haben könne, erklärte DWD-Experte Gerhard Lux.

Viele der wärmeren Jahre seien Ende des vergangenen und Anfang des neuen Jahrhunderts verzeichnet worden. Der Wetterdienst Meteomedia hat je nach Region einen Wärmeüberschuss von 0,5 bis 2 Grad gemessen. Weltweit wird das vergangene Jahr nach Angaben der Weltwetterorganisation (WMO) vermutlich als sechstwärmstes in die Statistiken eingehen.

Von minus 38 bis plus 38 Grad alles dabei

Die höchste Temperatur in Deutschland registrierte der DWD am 20. Juli mit 38,9 Grad in Bernburg an der Saale. In Halle-Trotha wurde dieser Wert mit 38,8 Grad nur knapp verfehlt. An dritter Stelle folgt Kalkar in Nordrhein-Westfalen mit 38,6 Grad. Am kältesten war es gleich zu Beginn des Jahres: Am Morgen des 12. Januar wurden von Meteomedia am Funtensee im Berchtesgadener Land in Bayern minus 37,7 Grad gemessen. An zweiter Stelle in dieser Bilanz liegt das bayerische Haidmühle mit minus 29,1 Grad am 24. Januar, gefolgt von der Zugspitze mit 25,9 Grad unter Null am 13. März.

Zudem fiel in diesem Jahr in Deutschland etwas weniger Niederschlag als gewöhnlich. Über alle Regionen gemittelt fielen 732 Liter pro Quadrameter Regen, Schnee oder Hagel. Das seien 93 Prozent des Normalwertes von 789 Litern pro Quadratmeter. Der nasseste Ort Deutschlands war laut Meteomedia die Station Feldberg-Feldbergerhof in Baden-Württemberg mit 1949 Litern pro Quadratmeter. Am wenigsten Niederschlag gab es in Coschen in Brandenburg mit 326 und in Barleben in Sachsen-Anhalt mit 329 Litern.

Heißester Juli, heißester Herbst

Die Sonne zeigte sich im Jahr 2006 häufiger als normalerweise: Im bundesweiten Mittel wurden 1780 Sonnenstunden gezählt. Dies sind laut DWD 116 Prozent des Mittelwertes von 1528 Stunden. Der sonnigste Ort war Lindenberg im Allgäu mit 2201 Sonnenstunden, dicht gefolgt von zwei Orten in Baden-Württemberg: Isny mit 2171 und Weil am Rhein mit 2169 Sonnenstunden

Im Jahresverlauf zeigte sich das Wetter zugleich von unterschiedlichsten Seiten: Während der Jahresbeginn sehr kalt war und an vielen Orten auch Schnee fiel, setzte pünktlich zum Beginn der Fußball-WM im Juni sommerliches und warmes Wetter ein. Der Juli war dann der heißeste und sonnigste Einzelmonat seit Beginn regelmäßiger Aufzeichnungen im Jahr 1901. Schließlich registrierte der Wetterdienst noch den wärmsten Herbst seit über 100 Jahren. Die meisten Zusatz-Grade bekam die Ostsee ab, mit etwas weniger Plus musste sich der Süden zufrieden geben. (rri)