2011: Interview mit Markus Wasmeier | Sportgeschichten | DW | 09.01.2017
  1. Inhalt
  2. Navigation
  3. Weitere Inhalte
  4. Metanavigation
  5. Suche
  6. Choose from 30 Languages

Sportgeschichten

2011: Interview mit Markus Wasmeier

"Olympia-Bewerbung der weiten Wege" - Markus Wasmeier über die Konkurrenz bei der Bewerbung Münchens um die Austragung der Olympischen Winetrspiele 2018

Zwei olympische Goldmedaillen, Weltmeistertitel, 9 Weltcupsiege – dies ist die Bilanz des Skifahrers, von dem die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am 9.2.85 schrieb: "Fährt wie ein Räuber". Markus Wasmeier kann auf eine Sportkarriere zurückblicken, die ihn in die Reihen der erfolgreichsten Skifahrer stellt.

Frühe Erfolge

Kanada | Olympia 1988 | Markus Wasmeier ohne Medaille

Markus Wasmeier bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary

Das Licht der Welt erblickte Markus Wasmeier am 9.9.63 im bayerischem Schliersee. Nach der Schule absolvierte er eine Lehre als Maler und Lackierer. Anschließend verpflichtete er sich bei der Bundeswehr für zwölf Jahre und wurde in Berchtesgaden der Sportkompanie zugeteilt. Bereits im Alter von zwei Jahren bekam er seine ersten Skier, die ihn später den Weltmeistertitel bringen sollten. Schon als Jugendlicher war Markus Wasmeier ein erfolgreicher Skirennfahrer: mit nur zwölf Jahren wurde er deutscher Schülermeister, was ihm einen Platz in der Nationalmannschaft seiner Altersklasse sicherte.  Mit 19 Jahren trat Markus Wasmeier zum ersten Mal beim Weltcup an. Zwar belegte er dort einen der hinteren Plätze, später sollte er sich aber bis auf die Spitze durchkämpfen.

Lillehammer 1994, Markus Wasmeier

Jubelnd reißt Markus Wasmeier seine Ski empor (1994)

Beinahe eine Querschnittslähmung

Im Februar 1985 gelang Markus Wasmeier die erste Sensation. Bei der Weltmeisterschaft im italienischen Bormio belegte er in Slalom und Abfahrt gute Plätze, doch im Riesenslalom bezwang er alle seine Konkurrenten und gewann die Goldmedaille. Und es folgten in dieser Saison weitere Siege. So gewann Markus Wasmeier etwa seinen ersten Weltcup in Super-G und Abfahrt und stieg in der Gesamtwertung auf den dritten Platz auf. Ein Anschluss an  die Weltspitze war geschafft. In der Folgesaison setzte Markus Wasmeier seinen Erfolgskurs fort, doch nach einer Verletzung bei einem schweren Sturz im japanischen Furano, bei dem er nur knapp einer Querschnittslähmung entging, musste er eine längere Pause einlegen. Seinen dritten Platz in der Gesamtwertung konnte er jedoch behaupten. Für die Saison 1988/89 meldete sich Markus Wasmeier wieder auf der Piste.

Doppel-Olympiasieger

Lillehammer 1994, Super-G-Triumph für Markus Wasmeier

Markus Wasmeier zeigt stolz seine Goldmedaille nach seinem Sieg im Super-G (1994)

Die Olympischen Winterspiele 1988 in Calgary verliefen für Markus Wasmeier eher mäßig und er blieb ohne eine einzige Olympiamedaille. Die weiteren Ski-Saisons brachten ebenfalls keine nennenswerte Erfolge, bis auf einen Sieg im Super-G in Lake Louise. Ein sensationelles Comeback legte Markus Wasmeier bei den Olympischen Winterspielen 1993 im norwegischen Lillehammer hin. Dort gewann der 30-Jähriger zwei Goldmedaillen: im Super-G und Riesenslalom. Dabei hatte er einen Rekord aufgestellt: er war der erste deutsche Skisportler, der in zwei Disziplinen auf einmal zum Olympiasieger wurde. Den Erfolg kommentierte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 18.2.94 unter anderem mit den Worten: "Da fand Markus Wasmeier nach neuen Jahren Suche sein Erfolgsgeheimnis, die Unbefangenheit von Bormio, wieder." Zwei Monate später erklärte Markus Wasmeier seinen Rücktritt von der aktiven Laufbahn. Anschließend betätigte er sich unter anderem als Buchautor und Fernsehkommentator.

Im Mai 2011 sprach DW-Redakteurin Karin Jäger mit Markus Wasmeier über die Olympia-Bewerbung von München.

Autor: Andreas Zemke

Redaktion: Uta Hardes-Schmeißer

 

Audio und Video zum Thema