23 Spieler - zehn Trainer: Das sind die Nominierten
Sechs deutsche Profis stehen auf der Kandidatenliste der FIFA zur Wahl des Weltfußballers 2014. Auch zwei deutsche Trainer dürfen sich Hoffnungen machen. Klicken Sie sich durch die Nominierten!
Die Bayern-Front mit sechs Kandidaten
WM-Siegtorschütze Mario Götze, Welttorhüter Manuel Neuer, der "zweitbeste" WM-Spieler Thomas Müller, Kapitän Philipp Lahm, "Kampfsau" Bastian Schweinsteiger, Spielmacher Toni Kroos und der WM-Dritte Arjen Robben - sie alle holten mit dem FC Bayern das nationale Double und dürfen auf den Titel des Weltfußballers hoffen. Das Problem: Sie könnten sich gegenseitig Stimmen abgraben.
Sechs Realstars
Toni Kroos ist inzwischen von den Bayern nach Madrid gewechselt und verstärkt da die "Königlichen". Dort spielen auch der amtierende Weltfußballer Cristiano Ronaldo, der teure Waliser Gareth Bale, WM-Shooting-Star James Rodriguez aus Kolumbien, der Franzose Karim Benzema und der Spanier Sergio Ramos. Ihr gewichtiges Argument: der Champions-League-Titel.
Der Titelverteidiger
Cristiano Ronaldo ist in der Form seines Lebens. Wenn er für Real Madrid spielt. Da trifft er wie am Fließband, dribbelt, bereitet vor, sahnt Titel ab. Nur mit der Nationalelf Portugals klappt es eher selten. Und: Viele kreiden ihm an, er sei zu sehr Einzelkämpfer. Trotzdem wurde Ronaldo im Sommer wieder Europas Fußballer des Jahres. Ob er auch wieder Weltfußballer wird?
Messi diesmal nur Außenseiter
Zwar wurde Lionel Messi bei der WM zum besten Spieler gewählt, aber das war wohl die Ehrung für sein Lebenswerk. 2014 war eher ein schwächeres Jahr für den argentinischen Superstar in Diensten des FC Barcelona. Kein einziger großer Erfolg für ihn. Weltfußballer-Titel Nummer fünf für Messi? Wohl kaum.
Barca nicht mehr dominant
Zwar stehen vier Profis des FC Barcelona auf der Shortlist der FIFA - Andres Iniesta (links), der tragische WM-Held Neymar aus Brasilien (rechts), Messi und dazu der WM-Zweite Javier Mascherano - Hoffnungen auf den Titel darf sich aber wohl keiner von ihnen machen. Barca befindet sich im Umbruch, konnte national und international selten richtig überzeugen.
Chelsea mit drei
Diego Costa aus Spanien, die beiden Belgier Eden Hazard (rechts) und Thibaut Courtois (nicht im Bild) - der FC Chelsea hat ausschließlich Legionäre unter den Nominierten. Wobei auch sie wohl chancenlos sind, wenn es um den Ballon d'Or geht.
Ibrakadabra
Zlatan Ibrahimovic hält sich selbst, das hat er mehrfach bekundet, für einen der größten Fußballer. Und ganz falsch liegt er damit sicher nicht. Er schießt spektakuläre Tore, beeindruckt durch seine physische Präsenz auf dem Spielfeld. Aber er kickt für die falschen Mannschaften, um es auf den Thron zu schaffen. Weder mit seinen Schweden noch mit Paris St. Germain reicht es zu großen Titeln.
Der verletzte Engel
Wer weiß, wie das WM-Finale gegen Deutschland ausgegangen, hätte sich Angel Di Maria nicht vorher verletzt. Wie stark der Argentinier auf der Außenbahn ist, zeigte er bei der "Revanche" im Herbst. Fast im Alleingang nahm er da die deutsche Abwehr auseinander. Im Verein wechselte Di Maria mit dem Champions-League-Pott im Sommer zu Manchester United. Auch keine schlechte Adresse.
Der Afrikaner
Es war wie so oft bei Weltmeisterschaften. Vor dem Turnier galten die afrikanischen Teams als Geheimfavoriten, in Brasilien scheiterten sie allesamt früh. Trotz der internationalen Stars in ihren Reihen. Einer davon: Yaya Touré im Trikot der Elfenbeinküste. Immerhin darf sich Touré über den Gewinn der englischen Meisterschaft mit Manchester City freuen. Weltfußballer wird er aber nicht.
Der Nachwuchsmann
Einen Titel hat er schon, der Franzose Paul Pogba. Der 21-Jährige wurde in Brasilien - hier im Viertelfinale im Zweikampf mit Bastian Schweinsteiger - zum besten Nachwuchsspieler der WM gewählt. Und Pogba darf für sich reklamieren, als inzwischen einziger die einst so renommierte Serie A zu vertreten, Italiens höchste Liga. Dort verdient er sein Geld bei Juventus Turin.
Bei den Trainern: Topfavorit Jogi Löw
Joachim Löw hatte bereits zweimal auf der Vorschlagsliste der FIFA gestanden, beide Male hat es nicht ganz zu den höchsten Weihen gereicht. Diesmal wird die Jury wohl kaum am deutschen Bundestrainer vorbei kommen, in Anbetracht des WM-Erfolges. Da wäre es sogar legitim, er würde sich selbst wählen.
Das Pokerface mit der Decima
Lange hatten sie in Madrid auf die Decima, auf den zehnten Champions-League-Titel, warten müssen. Bis der Italiener Carlo Ancelotti aus dem Starensemble eine Mannschaft formte und diese zum wichtigsten Titel im Clubfußball führte. Taktisch ausgebufft, verzieht Ancelotti seine Mine allenfalls, um den Kaugummi von links nach rechts zu schieben. Er ist wohl Löws größter Konkurrent.
Achtungserfolg für Klinsi
Jürgen Klinsmann war Löws Vorgänger als Bundestrainer. Zusammen hatten die beiden zum deutschen Sommermärchen 2006 beigetragen mit Platz drei am Ende. Fast noch höher ist einzuschätzen, wie Klinsmann seit Jahren seine US-Boys in die internationale Spitze führt. Der Lohn in Brasilien: Die Achtelfinal-Teilnahme. Im Gruppenspiel lehrten die USA auch den späteren Weltmeister das Fürchten.
Pep und der Rest
Auch Bayern-Trainer Pep Guardiola hat es unter die zehn Nominierten geschafft. Außerdem stehen zur Wahl: Antonio Conte, José Mourinho, Manuel Pelegrini, Alejandro Sabella, Diego Simeone und Louis van Gaal.