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24 Tote bei neuen Anschlägen in Afghanistan

10. April 2012

Bei zwei Selbstmordanschlägen in Afghanistan sind mindestens 24 Menschen getötet worden, darunter viele Polizisten. Die Attentate ereigneten sich in den Provinzen Herat im Westen und Helmand im Süden des Landes.

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Abgedeckte Leichen und Trauernde nach Anschlag in der afghanischen Provinz Herat (Foto: dapd)
Bild: dapd

Zum wiederholten Mal in den vergangenen Wochen ist ein Regierungsgebäude in Afghanistan zum Schauplatz eines Selbstmordanschlages geworden. In der afghanischen Provinz Herat an der Grenze zum Iran sind dabei am Dienstag mindestens elf Menschen getötet worden. Bei den Opfern handele es sich um drei Polizisten und acht Zivilpersonen, sagte Polizeisprecher Nur Chan Neksad. Mindestens 22 weitere Menschen seien verletzt worden.

Zum Zeitpunkt des Anschlags in den frühen Morgenstunden hatten sich laut Behörden zahlreiche Menschen vor dem Gebäude versammelt, die auf einen Termin mit den Verwaltungsmitarbeitern warteten. Nach Angaben der Polizei steuerten zwei mit Sprengstoffwesten ausgerüstete Attentäter ihr Auto in das Regierungsgebäude. Das Fahrzeug sei zuvor von der Polizei verfolgt worden, weil es trotz mehrmaliger Aufforderung nicht angehalten habe, sagte der Polizeichef der Provinz Herat, Sajed Agha Sakeb.

Anschläge im Westen des Landes selten

Herat im Westen des Landes gilt eigentlich als relativ ruhig. Die meisten Angriffe von Aufständischen ereignen sich im Süden und Osten Afghanistans. Im größten Teil der Provinz ist die Verantwortung bereits an die afghanischen Sicherheitskräfte übergeben worden oder wird derzeit übergeben. Im Herbst 2013 sollen die einheimische Armee und Polizei in allen Landesteilen für die Sicherheit der Bevölkerung zuständig sein. Experten bezweifeln jedoch, dass dies bis zu diesem Zeitpunkt realisierbar ist.

In der südlichen Unruheprovinz Helmand versuchte nach Behördenangaben ein drei Mann starkes Selbstmordkommando, das Polizeihauptquartier im Distrikt Musa Kala zu stürmen. Dabei seien acht Polizisten getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Ein Angreifer sei erschossen worden, die beiden anderen hätten sich im Gebäude in die Luft gesprengt.

nis/uh/gri (afp, dpa, rtr, dapd)