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Die `Wölfe` bleiben die Gejagten

19. April 2009

Wer wird Meister? Wer spielt international? Wer steigt ab? Der 28. Spieltag der Fußball-Bundesliga brachte wenig neue Erkenntnisse. Die Top-Teams leisteten sich keine Blöße, die Abstiegskandidaten blieben sieglos.

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Kopfballduell zwischen Berlins Kacar und Bremens Hunt (Foto: AP)
Knappes Duell: Kacar (li./Berlin) gegen Hunt (Bremen)Bild: AP
Wolfsburgs Stürmer Grafite schießt das 2:1 gegen den am Boden liegenden Leverkusener Torhüter Adler (Foto: AP)
Weiter treffsicher: Grafite war der Matchwinner gegen LeverkusenBild: AP

Alles wie gehabt. Der VfL Wolfsburg bleibt auch nach dem 28. Spieltag der Fußball-Bundesliga Tabellenführer. Die Wölfe kamen zu einem hart umkämpften und durchaus glücklichen 2:1-Heimerfolg gegen Bayer Leverkusen. Das war der zehnte Sieg in Folge, damit hat Wolfsburg die Bestmarke von Borussia Mönchengladbach aus dem Jahr 1987 von zehn Saison-Siegen in Serie eingestellt. Sieggarant war einmal mehr Toptorjäger Grafite, der zweimal traf und jetzt souverän mit 22 Treffern die Torjägerliste anführt. Tolle Nachrichten. Trainer Felix Magath war trotzdem unzufrieden: "Wir haben glücklich gewonnen, da besteht gar kein Zweifel. Man merkt der Mannschaft an, dass sie will, aber auch, dass sie die Situation an der Spitze der Tabelle nicht gewohnt ist."

Die Verfolger bleiben dran

Jubelnde Spieler vom FC Bayern München (Foto: AP)
Glückwünsche für Toni (li.), der die Bayern in Bielefeld erlösteBild: AP

Unter dem Strich bleibt: Wolfsburg hat nicht gepatzt, und so können die Verfolger auch nicht aufholen. Bayern München bekleckerte sich nicht gerade mit Ruhm, erledigte aber zumindest die Pflicht und gewann 1:0 bei Arminia Bielefeld. Eine Stunde brauchte der amtierende Deutsche Meister, um in Führung zu gehen. Luca Toni erlöste den Rekordmeister mit seinem Kopfballtreffer. "Ich bin natürlich zufrieden, mit drei Punkten nach München zurückreisen zu dürfen. Die waren sehr, sehr wichtig, um an Wolfsburg dranzubleiben“, sagte Coach Jürgen Klinsmann. "Wir haben noch sechs Spiele vor uns, 18 Punkte, die wir machen können."

Punktgleich hinter den Bayern lauert weiter der Hamburger SV. Der HSV, der normalerweise gegen Hannover 96 immer schlecht aussieht, schlug den Nachbarn trotz UEFA-Cup-Müdigkeit verdient 2:1. "Die Spieler sind wie Maschinen und so müssen sie sich auch verhalten", scherzte Trainer Martin Jol. Effektiv und siegreich - zum 13. Mal in dieser Saison gewann Hamburg mit einem Tor Abstand. Die Meisterschaft ist weiter drin.

Hamburgs Guerrero gewinnt den Zweikampf gegen den ausrutschenden Hannoveraner Schulz (Foto: AP)
Den Ball fest im Blick: Hamburgs Guerrero setzt sich gegen Hannovers Schulz durchBild: AP

Wieder zurück in die Erfolgsspur fand Hertha BSC Berlin. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge feierte die Hertha einen 2:1-Erfolg gegen Werder Bremen. Eine Stunde war von den Berlinern nichts zu sehen, doch das Finish war stark. Die Hauptstädter machten in den letzten 20 Minuten aus einem 0:1 noch ein etwas glückliches 2:1. Bremen ließ einige gute Chancen liegen und hätte zwischenzeitlich durchaus höher führen können. "Heute haben wir dumm gespielt. Wir haben Hertha beide Tore geschenkt", klagte Bremens Torsten Frings. Für Berlin bleiben die Champions-League-Plätze in Sichtweite . "Wir müssen jetzt dran bleiben und weiter die Gier auf Punkte zeigen, was zuletzt gefehlt hat", forderte Hertha-Manager Dieter Hoeneß nach dem Erfolg.

Gomez trifft dreifach

Mittlerweile dicht dran an den Champions-League-Plätzen ist der VfB Stuttgart. Der VfB holte beim 1. FC Köln einen 3:0-Auswärtssieg und hat zumindest sein Minimalziel UEFA-Cup untermauert. Der in der Nationalmannschaft glücklose Stürmer Mario Gomez schoss die Gäste mit seinen Saisontreffern 16 bis 18 im Alleingang zum sechsten Auswärtssieg. Kein Grund zur Euphorie, fand Trainer Markus Babbel: "Mit dem Resultat bin ich natürlich hochzufrieden, mit der ersten Halbzeit überhaupt nicht. Da haben wir in meinen Augen grauenhaft gespielt." Das sollte sich wieder ändern, sonst wird es nichts mit dem UEFA-Cup-Platz für Stuttgart, denn der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund holen immer weiter auf. Schalke setzte seine Siegesserie durch ein 4:0 gegen Energie Cottbus fort, und Dortmund feierte einen 2:0-Erfolg im kleinen Revier-Derby beim VfL Bochum.

Stuttgarts Mario Gomez bejubelt seine drei Tore (Foto: AP)
Schoss Köln im Alleingang ab: Stuttgarts GomezBild: AP

Karlsruhe nur noch mit theoretischen Chancen

Für Borussia Mönchengladbach wird es im Tabellenkeller immer enger. Mönchengladbach verlor bei Eintracht Frankfurt mit 1:4 und erlebte damit bereits das vierte sieglose Spiel nacheinander. Für Frankfurt ist der Sieg hingegen gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt. Die Eintracht wolle sich aber auch in den letzten Partien der Saison noch einmal reinhängen, verspricht Trainer Friedhelm Funkel: "Für uns war das heute natürlich ein ganz, ganz wichtiger Sieg. Wir wollen aber natürlich auch in den nächsten Wochen noch Spiele gewinnen."

Einen Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag wird es wohl für Bielefeld (15. Platz), Mönchengladbach (16.) und Cottbus (17.) geben. Für Schlusslicht Karlsruher SC ist die Lage nach dem 2:2 gegen 1899 Hoffenheim und fünf Zählern Rückstand zum rettenden Ufer nahezu aussichtslos.

Autor: Benjamin Wüst

Redaktion: Arnulf Boettcher