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37 Menschen ertrinken vor Lesbos

30. Januar 2016

Die griechischen Inseln liegen in Sichtweite, wenn die Verzweifelten in die untauglichen Boote klettern. Doch die Ägäis ist kein breiter Fluss, wie manche Schlepper ihren Opfern weis machen, sondern eine tödliche Gefahr.

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Flüchtlinge ertrinken vor türkischer Küste (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/O. Kose

Mindestens 37 Flüchtlinge und Migranten sind vor der türkischen Ägäisküste ums Leben gekommen. Ihr Boot ist auf dem Weg zur griechischen Insel Lesbos gekentert. Wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die Küstenwache berichtet, sind auch fünf Kinder unter den Opfern.

Der Bürgermeister von Ayvacik in der Provinz Canakkale berichtete dem Fernsehsender CNNTurk news, dass Anwohner von den Schreien der Ertrinkenden geweckt worden seien. Sofort seien die Retter zu Hilfe geeilt.

75 Menschen konnten bislang gerettet werden, doch viele weitere werden noch vermisst. Die Flüchtlinge sollen unter anderem aus Syrien, Afghanistan und Myanmar stammen. Man könne die 80 Kilometer lange Küste nicht lückenlos sichern, klagte Bürgermeister Mehmet Unal Sahin.

200 Tote schon in diesem Jahr

Trotz des Winterwetters begeben sich immer noch jede Woche tausende Menschen auf die gefährliche Überfahrt in Richtung Europäische Union. Erst am Donnerstag waren 24 Flüchtlinge beim Untergang ihres Boots vor der griechischen Insel Samos umgekommen, am Mittwoch ertranken sieben Menschen.

Der Seeweg von der Türkei zu den vorgelagerte griechischen Inseln ist seit dem vorigen Jahr die Hauptroute von Flüchtlingen auf dem Weg nach Europa. Mehr als 850.000 Menschen kamen 2015 auf diesem Weg, mehr als 52.000 sind es nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) allein seit Anfang Januar. Seitdem verloren mehr als 200 Menschen auf dem Weg ihr Leben oder gelten als vermisst.

rb/sti (afp, ap, dpa, rtr)