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Deutsche Erfindungen, die die Welt veränderten

Antje Binder6. Mai 2016

Deutschland ist das Land der Tüftler und Erfinder. Viele visionäre Ideen wurden hier geboren, zahlreiche bahnbrechende Innovationen entwickelt: der Kaffeefilter, das Klebeband, der Dynamo - und sogar der Computer.

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Silhouette eines Mannes vor einem Leuchtdisplay auf der CeBIT in Hannover (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/P. Steffen

Was Erfindungen angeht, ist Deutschland Europameister. Kein Land meldet in jedem Jahr so viele Patente an, im weltweiten Vergleich stand Deutschland 2015 erneut auf Platz drei, hinter den USA und Japan. Deutschland ist und bleibt Erfinderland. Kein Wunder also, dass viele deutsche Erfindungen inzwischen auf der ganzen Welt kaum mehr wegzudenken sind. Und bei manch einer Idee ist mittlerweile etwas in Vergessenheit geraten, wo sie ursprünglich herkommt.

Zu faul zum Rechnen

Der allererste Digitalrechner zum Beispiel stammt aus Berlin, erfunden und gebaut von dem deutschen Ingenieur Konrad Zuse. Der studierte Maschinenbauer konstruierte in den 1930er Jahren Bauteile für Flugzeuge und musste dafür unzählige Rechenaufgaben lösen, im Kopf oder mit einfachen Rechenschiebern. Eine Pein für den cleveren, aber - wie er selbst zugab - nicht sonderlich fleißigen Ingenieur Konrad Zuse. "Zu faul zum Rechnen" sei er gewesen, daher begann er, an einer Maschine zu tüfteln, die ihm diese Aufgabe abnimmt.

Eine Tonne Blechteile

Zwei Jahre bastelte er im elterlichen Wohnzimmer an seiner Rechenmaschine, bevotr er 1937 schließlich die "Zuse 1", kurz Z1, präsentierte: ein tonnenschweres Monstrum aus 30.000 Metallteilen, so groß wie ein Doppelbett und ohrenbetäubend laut, wenn sich der Mechanismus in Bewegung setzte. Doch so lange sich die Kurbeln, Platten und Stangen nicht verhakten, rechnete die Z1 tatsächlich korrekt.

Um die Maschine weniger störanfällig zu machen, ersetzte Zuse in den Nachfolgemodellen die mechanischen Schaltglieder durch elektromechanische Relais. So entstand zuerst das Versuchsmodell Z2 und schließlich die voll funktionstüchtige Z3: eine Tonne schwer, so breit wie eine Schrankwand, eine Tastatur so groß wie ein Fernseher. Sie konnte nur 64 Zahlen oder Wörter speichern, aber: Sie war der erste vollautomatische, frei programmierbare Digitalrechner der Welt. Die Z3 funktionierte durch binäre Gleitpunktrechnung, auf der noch heute jeder moderne PC und Mac basiert.

Verkanntes Genie

Weltweiter Erfolg war dem Erfinder nicht vergönnt. Im Zweiten Weltkrieg wurden Zuses Rechenmaschinen durch Bomben zerstört. Als Nachbau ist der erste Computer der Welt jedoch weiterhin im Deutschen Museum in München zu sehen.

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