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50 Industrieunternehmen in Ungarn als gefährlich eingestuft

15. Juli 2003
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Budapest, 14.7.2003, BUDAPESTER ZEITUNG, deutsch

In Ungarn werden derzeit 50 Industrieunternehmen als außerordentlich gefährlich eingestuft. Die meisten von ihnen sind Öl- oder Chemieunternehmen, die auch ihrer Informationspflicht gegenüber den Anwohnern nicht nachkommen. In Zukunft soll sich diese Praxis ändern, denn die Anwohner werden ein Recht darauf haben, zu wissen, mit welchen Stoffen und wie diese Unternehmen arbeiten.

Den Angaben des Landeskatastrophenschutzes zufolge gibt es in Ungarn insgesamt 126 gefährliche Unternehmen, 50 von ihnen fallen in die Kategorie äußerst gefährlich. Die Unternehmen, die sich mit Erdölraffinerie, Treibstofflagerung, Herstellung von Pflanzenschutzmitteln und Energieerzeugung beschäftigen, mussten bis zum 1. Juli an den Katastrophenschutz Sicherheitsberichte abgeben. Die Auswertung der Dokumente erfolgt derzeit. Den bisherigen Erfahrungen nach bestehen in einigen Unternehmen dermaßen große Mängel, dass diese sogar die Betriebsschließung rechtfertigen würden.

Andererseits wird in vielen der gefährlichsten Unternehmen in der letzten Zeit auch kräftig im Bereich Technik investiert, womit die Sicherheit sich wesentlich verbessert. Bis zum EU-Beitritt Ungarns sei allerdings noch einiges zu tun, denn dann müssen die Unternehmen ihre Sicherheitsberichte veröffentlichen und Schutzpläne zur Beseitigung eventueller Umweltschäden erarbeiten.

Viele Anwohner in der Umgebung der gefährlichen Unternehmen machen sich allerdings keine großen Sorgen. In Százhalombatta beispielsweise stehen ein Wärmekraftwerk und eine Erdölraffinerie. Hier werden auch die strategischen Erdölvorräte des Landes gelagert. Doch der Bürgermeister der Stadt und auch die Einwohner sehen ihr Leben als nicht gefährlicher an als beispielsweise in Budapest mit seiner Luftverschmutzung.

Lakonisch fügten sie noch hinzu, selbst in den Supermärkten gebe es nur noch künstliche Lebensmittel, deshalb sei die Aufregung um ihre Gesundheit nicht angebracht. (fp)