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50 Tote bei Flugzeugabsturz in den USA

13. Februar 2009

Bei einem Flugzeugabsturz über einem Wohngebiet in den USA sind alle 49 Insassen ums Leben gekommen. Auch am Boden starb ein Mensch. Rettungskräfte sprachen von einem Wunder, dass es nicht noch viel mehr Tote gab.

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Feuerwehrleute löschen den Brand an der Absturzstelle (Foto: AP)
Feuerwehrleute löschen den Brand an der AbsturzstelleBild: AP

Die Maschine vom Typ Bombardier Q400 der Regionalfluggesellschaft Colgan Air war am späten Donnerstagabend Ortszeit (12.02.09) auf einem Inlandsflug für die Continental Airlines von Newark im Bundesstaat New Jersey nach Buffalo über der Kleinstadt Clarence abgestürzt. Die zweimotorige Propellermaschine hatte rund 2300 Kilogramm Treibstoff in den Tanks und explodierte offenbar unmittelbar nach dem Aufprall. Die 49 Menschen an Bord hatten keine Chance. Auch ein Bewohner des getroffenen Hauses starb in den Flammen. Zwei weitere Einwohnerinnen der Ortschaft Clarence wurden mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.

Unglücksursache weiter unbekannt - Flugschreiber geborgen

Die Maschine war über einem Wohngebiet von Clarence im Bundesstaat New York, einer Vorstadt Buffalos, abgestürzt. Hier stehen die Häuser nur sieben bis acht Meter auseinander. Zwölf Häuser wurden evakuiert. "Es ist unglaublich, dass der Schaden nur auf ein Haus begrenzt ist", sagte Polizeisprecherin Rebecca Gibbons. "Es hätte gut die ganze Nachbarschaft ausgelöscht werden können."

Inzwischen haben die Suchmannschaften nach Angaben des Senders CNN den Flugschreiber und den Voicerecorder geborgen. Die Geräte seien bereits auf dem Weg nach Washington. Die Flugsicherheitsbehörde NTSB erhofft sich von den Analysen Aufschluss über die Unglücksursache. Das Heimatschutzministerium schloss einen Terroranschlag aus.

Absturz bei Nebel und Schneefall

Fluglotsen bei der Arbeit (Archivfoto)
Die Fluglotsen verloren den Kontakt zu der MaschineBild: AP

Das Flugzeug sei einfach vom Radar verschwunden, sagte Doug Hartmayer vom Flughafen Niagara International Airport. Wenige Minuten vor dem Crash habe der Tower noch regulären Funkkontakt mit den Piloten gehabt. Dabei sei ihnen die neue Flughöhe durchgegeben worden. Eine Minute später sei der Kontakt abgebrochen. Der Pilot einer in der Nähe fliegenden Passagiermaschine sagte dem Tower auf Anfrage, er könne die Bombardier nicht sehen.

Während des Funkverkehrs seien keine Probleme gemeldet worden. Augenzeugen berichten jedoch von seltsamen Geräuschen. Die Maschine sei sehr tief geflogen, Nase und die linke Tragfläche zum Boden gerichtet. Auch die Zeitung "Buffalo News" berichtet auf ihrer Internetseite, die Crew habe technische Probleme gemeldet. Zum Zeitpunkt des Unglücks war es neblig und es schneite leicht. Experten schließen deshalb nicht aus, dass es Vereisungen an dem Flugzeug gegeben hat, allerdings war die Maschine mit einer Enteisungsvorrichtung ausgestattet.

Familien werden betreut

Fassungslose Angehörige im Niagara Airport (Foto: AP)
Fassungslose Angehörige im Niagara AirportBild: AP

Etwa 30 Familienmitglieder und Freunde waren noch in der Nacht zum Flughafen geeilt. Inzwischen werden sie psychologisch betreut. US-Präsident Barack Obama sprach den Hinterbliebenen sein Beileid aus. "Wir sind tieftraurig über den tragischen Unfall", sagte Obama in Washington. Auch im Namen seiner Frau Michelle fügte er hinzu, "Unser Mitgefühl gilt den Familien und Freunden."

Der Absturz ist das schwerste Flugzeugunglück in den USA seit November 2001. Damals starben beim Absturz eines Airbus in ein Wohngebiet des New Yorker Stadtteils Queens 251 Passagiere und neun Besatzungsmitglieder. (gef)