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54 Kandidaten bei Präsidentenwahl in Haiti

25. Oktober 2015

Die Menschen in dem bitterarmen Karibikstaat wählen unter anderem ihren Präsidenten. Nach Jahren der politischen Blockade hoffen sie, dass die politische Dauerkrise endlich endet.

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Wähler in Port-Au-Prince
Bild: picture-alliance/AP Photo/O. Barria

Bei der Abstimmung sind rund sechs Millionen Haitianer dazu aufgerufen, den Präsidenten, das Parlament und zwei Drittel des Senats neu zu bestimmen. Das letzte Parlament wurde im Januar dieses Jahres aufgelöst. Seitdem regiert Staatschef Michel Martelly per Dekret. Es wird erwartet, dass er voraussichtlich Anfang 2016 nach fünf Jahren aus dem Amt scheidet.

Präsident Michel Martelly in Port-Au-Prince
Präsident Michel Martelly (r.)Bild: picture-alliance/dpa/O.Barria

Kandidaten-Inflation im Karibikstaat

Nicht weniger als 54 Kandidaten bewerben sich um das höchste Amt im Staat, einen klaren Favoriten gibt es nicht. Die Umfragen in dem Land sind nicht zuverlässig. Es wird erwartet, dass der nächste Präsident erst nach einer Stichwahl am 27. Dezember feststeht.

Bislang ist es ruhig geblieben, aber Beobachter haben im Vorfeld vor Gewaltszenen wie beim ersten Durchgang der Parlamentswahl am 9. August gewarnt. Wegen eines Streits zwischen Regierung und Opposition musste diese Wahl seit 2011 mehrfach verschoben werden.

Armut, Korruption und politisches Chaos

Sorgen bereitete der internationalen Gemeinschaft auch die niedrige Wahlbeteiligung. Mitte August gingen nach offiziellen Angaben nur rund 18 Prozent der Wahlberechtigten zu den Urnen. Nach Jahren der Misere haben viele Menschen das Vertrauen in ihre korrupte politische Elite verloren.

Seit dem verheerenden Erdbeben imJanuar 2010 ist das ohnehin arme Haiti stark von der Entwicklungshilfe aus dem Ausland abhängig. Die Arbeitslosigkeit ist hoch. In den Jahrzehnten zuvor wurden Präsidenten oft von Militärs aus dem Amt geputscht oder durch Volksaufstände abgesetzt. Ob der neue Präsident die Probleme zu lösen vermag, ist fraglich.

chr/qu (dpa, ap)