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64 Wörter für Aung San Suu Kyi

19. Juni 2009

Am Freitag (19.06.2009) wurde die inhaftierte birmanische Oppositionspolitikerin Aung San Suu Kyi 64 Jahre alt. Aus diesem Anlass haben die Staats- und Regierungschefs der EU eine ungewöhnliche Aktion gestartet.

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Aung San Suu Kyi (Foto: AP)
Aung San Suu KyiBild: AP

In einer gemeinsamen Erklärung fordern die europäischen Spitzenpolitiker die Militärjunta des südostasiatischen Landes auf, Suu Kyi umgehend frei zu lassen. Der Appell am Rande des Brüsseler EU-Gipfels ist Teil einer internationalen Kampagne, die unter anderem auch von Ex-Beatle Paul McCartney und Fußballstar David Beckham unterstützt wird. Der Text der Kampagne ist in englischer Sprache verfasst, der erste Abschnitt des Aufrufs umfasst genau 64 Wörter. Eine symbolische Geste anlässlich des Geburtstags der Friedensnobelpreisträgerin.

Foto: AP
Anhänger Suu Kyis riefen am Freitag zu Aktionen aufBild: AP

Internationale Solidarität

Rund um die Welt riefen die Anhänger der populären Politikerin anlässlich ihres Geburtstags zu Mahnwachen auf. Vor dem Sitz von Suu Kyis Partei "Nationale Liga für Demokratie" ließen sie nach Augenzeugenberichten Ballons in den Himmel steigen. Vor dem Brüsseler EU-Kommissionsgebäude wurde bereits am Donnerstag ein riesiges Porträt der Inhaftierten auf eine Wand projiziert. Die Europäische Union drohte dem Militärregime außerdem mit weiteren Sanktionen. Die Gemeinschaft werde mit "gezielten Maßnahmen" antworten, hieß es aus EU-Kreisen. Im April hatte Brüssel seine Sanktionen gegen Birma bis zum Jahr 2010 verlängert. Sie sehen Einreiseverbote gegen rund 500 Führungspersönlichkeiten sowie Handelsbeschränkungen vor.

Fast zwei Jahrzehnte in Unfreiheit

Suu Kyis Haus in Rangun (Foto: dpa)
In diesem Haus in Rangun steht die Politikerin unter ArrestBild: picture-alliance/ dpa

Aung San Suu Kyi wird derzeit in Rangun der Prozess gemacht. Seit drei Wochen steht sie wieder vor Gericht, weil es einem US-Bürger im Mai gelungen war, heimlich durch einen See zu ihrem schwer bewachten Anwesen zu schwimmen – nach Ansicht der Junta ein Verstoß gegen den bestehenden Hausarrest. Der wäre regulär Ende Mai zu Ende gegangen. Nun droht Suu Kyi eine mehrjährige Haftstrafe. Insgesamt hat sie 13 der vergangenen 19 Jahre unter Hausarrest oder im Gefängnis zugebracht. (eb/tko/dpa/afp)