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8 Gründe, warum wir uns auf Wacken freuen

Mikko Stübner-Lankuttis1. August 2016

In dieser Woche trifft sich die internationale Metal-Szene im norddeutschen Wacken. Das Musik-Team der Deutschen Welle wird hautnah vom Wacken Open Air berichten. Was ist so besonders an dem Festival?

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Deutschland Musik Festival Wacken
Bild: Wacken Open Air

1. Die Headliner

Natürlich bedient das Wacken Open Air vor allem Heavy-Metal-Maniacs - trotzdem gibt es genügend Bands, deren Shows auch "normale" Rockfans interessieren dürften. Sehr gespannt sind wir als Team auf die Auftritte von Whitesnake, Bullet for My Valentine und natürlich Iron Maiden. Letztere reisen inzwischen mit ihrer eigenen Boeing 747 namens „Ed Force One“ um die Welt. Unwahrscheinlich, dass sie damit auf dem nahegelegenen Flugplatz "Hungriger Wolf" landen. Obwohl - in Wacken ist ja vieles möglich…

2. Die Gastgeber

Wacken-Chef Thomas Jensen und sein Team sind echte Metal-Heads, die diese Musik lieben und alles für ein entspanntes Festival tun. Jeder, der mal da war, schwärmt, wie nett dort alle sind. Unser Team übrigens auch. Die Macher haben nicht vergessen, wie sie vor 27 Jahren ganz klein angefangen haben: 1990 kamen gerade mal 800 Besucher zum Wacken Open Air. Seit 2008 hat sich die maximale Kapazität von 75.000 Besuchern plus 10.000 Menschen hinter den Kulissen eingependelt. Mehr geht nicht – auch wenn die Nachfrage riesig ist. Doch alles muss im Rahmen bleiben, finden die Veranstalter.

Deutschland Thomas Jensen. Foto: Benjamin Ochs
Von Anfang an dabei - Thomas JensenBild: Benjamin Ochs

3. Der Look

Viele Festivals haben sich zu Spielwiesen für Selbstdarsteller entwickelt. Denen geht es nur darum, sich in coolen Posen selbst zu fotografieren. Und sie tragen vollkommen unpraktische Outfits: weiße Hosen, Schleppenkleider oder hohe Absätze. In Wacken ist der Dresscode simpel: Die Fans tragen ehrliches, matschresistentes Schwarz. Wer sich schmücken will, führt seine Metal-Kutte aus - mit Aufnähern der Lieblingsbands. Man spürt einfach, wie sehr sich die Besucher auf die Auftritte von Twisted Sister oder Marduk freuen. Klar gibt es auch haufenweise Paradiesvögel mit Wikingerhelmen, Morphsuits oder Schottenröcken. Aber die nehmen sich alle selbst nicht so ernst.

Fans reißen die Hände in die Höhe Foto: picture-alliance/dpa/C. Rehder
Fans im Wacken-OutfitBild: picture-alliance/dpa/C. Rehder

4. Die Verpflegung

Metal-Festival - das heißt: Dosenbier, Hacksteak und Ravioli. Stimmt! Aber nur zum Teil. Klar gibt es so manche ausgelassene Männerrunde, die sich in dieser Woche ausschließlich von Hopfen und Fleisch ernährt. Dabei ist die Nahrungspalette in Wacken sehr viel breiter aufgestellt. Auf dem Festivalgelände sind die vegetarischen Stände ebenso gut frequentiert wie die Wurstbuden. Falafel und Burger führen ein harmonisches Nebeneinander – allerdings sind die leckeren Gerichte auch nicht ganz billig. Selbstversorger können sich dagegen auf die Infrastruktur des Ortes verlassen: Die Supermärkte haben in den letzten 27 Jahren gelernt, sich auf genau diese eine Woche im Jahr einzustellen. Es gibt kaum Nachschubprobleme. Und wer sich etwas Besonders gönnen will, kann im "Hangover Wacken" sogar glutenfrei speisen.

Leute liegen im Matsch Foto: "picture-alliance/Fotostand/Jakobs".
Wacken ist super - aber wehe, es regnet...Bild: picture-alliance/Fotostand/Jakobs

5. Die Einwohner

Das Festival ist längst eine Institution: In halb Schleswig-Holstein wehen im August vor den geklinkerten Einfamilienhäusern die Flaggen mit dem Stierschädel-Logo. Eine ältere Dame aus Wacken brachte die norddeutsche Gastfreundschaft wie folgt auf den Punkt: "Ach, die sind immer alle nett. Auch wenn sie so einen Kleinen im Tee haben. Ist immer schön, wenn sie kommen. Aber auch schön, wenn sie wieder gehen."

Wacken - Das Logo auf einer Wiese Foto: ICS / Wacken
Wacken - Das LogoBild: ICS Festival Service

6. Die Schlange

Wir kennen das von angesagten Museumsausstellungen oder dem Supermarktbesuch am Samstag Nachmittag: Das kann schon mal etwas länger dauern. Auch die Warteschlangen in Wacken können sehr lang werden. Unser Tipp: Wer sich für das 2016er WOA-Merchandising interessiert, sollte das früh am Tag besorgen. In den Stoßzeiten stehen die Besucher für das aktuelle T-Shirt oder das Wackener Ortsschild in Blech schon mal drei Stunden an. Aber irgendwie schaffen es die Besucher, sich trotzdem gesittet zu benehmen. Es sollen sogar schon Freundschaften beim Anstehen entstanden sein: Manche verabreden sich im Anschluss auch gleich für die Schlange am Bierstand.

Ein Pärchen zeigt die "Frittengabel" Foto: DW/S. Wünsch
Wacken schweißt zusammenBild: DW/S. Wünsch

7. Die Atmosphäre

In der Wacken-Woche strömen insgesamt 85.000 Besucher auf das "Wacken Holy Land". Trotzdem fühlt sich das Festival irgendwie familiär und kuschelig an. Auch wenn sich die Besucher gerne mit Totenköpfen, spitzen Nieten und umgedrehten Kreuzen schmücken, ist hier vieles einfach putzig. Dazu zählt ganz sicher der Auftritt der WOA Firefighters, der Blaskapelle der örtlichen Feuerwehr. Die spielen AC/DC auf der Tuba, während die Metal-Dudes dazu wild ihre Köpfe "bangen". Wen das noch nicht überzeugt, kann sich ja mal folgenden Sicherheitshinweis durchlesen: "Eine Anreise mit dem Trecker ist nur am Montagvormittag, dem 1.8. möglich. In der Zeit zwischen 9:00 und 12.00 Uhr werden Trecker auf das Gelände geleitet." Auf welchem anderen Festival gibt es denn sowas bitte?

Hunderte Fans und Sonnenschirme auf dem Wacken-Gelände Foto: Annabelle Steffes
Atmosphäre spitzenmäßigBild: DW/A. Steffes

8. Die Newcomer

Rund 120 Künstler stehen in Wacken auf der Bühne: Dabei haben die Veranstalter aber auch an den Nachwuchs gedacht. Die festivaleigene Stiftung "Wacken Foundation" lotst jedes Jahr Newcomer aus der ganzen Welt nach Norddeutschland. Allein beim Wettbewerb "Metal Battle" stehen Musiker aus 28 Nationen auf der Bühne. Headbanger aus der Karibik oder China gefällig? Kein Problem in Wacken. Heavy Metal ist multikulturell und unterstützt die Völkerverständigung.

Burgerkill beim Wacken Open Air Festival 2015 Foto: DW/R. Nugraha
Nachwuchs bei der Arbeit - die Heavy Metal-Band Burgerkill aus Indonesien (2015)Bild: DW/R. Nugraha