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"A-S-A-P", lies mich!

Oliver Schulz14. September 2005

Immer weniger junge Leute lesen Zeitung. Ein neuer Dienst der Nachrichtenagentur AP will ihr Interesse wecken. Explizit soll es dabei nicht nur um traditionellen Journalismus gehen.

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Bald wieder ein häufigeres Bild?Bild: dpa

Die amerikanische Nachrichtenagentur AP startet am Montag (19. September 2005) einen eigenen Service für die Zielgruppe der 18 bis 34-Jährigen. Damit soll eine Leserschaft zurückgeholt werden, die sich den traditionellen Medien immer mehr verweigert, berichtet die Website des Branchenblatts E&P. In Anspielung auf das amerikanische "as soon as possible" soll der Service asap heißen, in Erinnerung an den Agenturnamen sollen die Buchstaben aber einzeln ausgesprochen werden.

Öfter "du"

Ein Team mit 20 Redakteuren in New York will eigene Inhalte für die junge Zielgruppe erstellen. Mitte August präsentierte AP die fünf Top-Schreiber des neuen Dienstes, die zwischen 28 und 40 Jahre alt sind. Zugleich wird asap auf das weltweite AP-Korrespondentennetz zurückgreifen können. Als Beispielthemen zeigt asap einen Fotoessay über Verkäufer von Essen auf der Straße oder das Packet "Love on Earth": Hier erzählt ein junges Paar aus Indien, wie es zusammengekommen ist. Der Stil von asap wird sich wohl noch herauskristallisieren müssen.

Ted Anthony, Chefredakteur der neuen Sparte, sagte der "New York Times", asap werde zwar öfter die Anrede "du" benutzen, in den Artikeln aber AP-Standards aufrecht erhalten. "Tatsache ist: Vieles von dem, was bei dieser Leserschaft am Besten ankommt, ist nicht unbedingt traditioneller Journalismus, also wird das ein Hybrid."

Blogs auch

Bei den Formaten will sich asap ebenfalls anpassen. "Wenn sich die Leser neuen Plattformen zuwenden und neue Gewohnheiten annehmen, müssen die Nachrichten folgen," sagte Tom Curley, der Chef des Newswire-Dienstes. Deshalb wird asap auch mit Audio, Video und Blogs arbeiten.

Schon jetzt haben über 100 Zeitungen asap für ihre Print- oder online-Ausgaben abonniert. Der Preis für die Zeitungen hängt dabei von deren Auflage ab. Bei asap geht man davon aus, dass die Zeitungen die Dienste kostenlos zur Verfügung stellen.