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Abo Bakr: Fluchtgeschichten auf Leinwand

Berthold Stevens15. Juni 2016

Der ägyptische Künstler Abo Bakr hat auf Einladung der DW ein Werk zum Thema Flucht geschaffen, inspiriert von persönlichen Geschichten. Die sechs Mal drei Meter große Leinwand ist auf dem Global Media Forum zu sehen.

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Ammar Abo Bakr und sein Werk - kurz vor Vollendung
Bild: DW / M. Müller

Was er am vergangenen Donnerstag in Zusammenarbeit mit Flüchtlingen in einer Unterkunft im Bonner Norden begonnen hatte, vollendete Ammar Abo Bakr am World Conference Center, wo am heutigen Mittwoch (15.6.) die internationale Medienkonferenz der DW zu Ende geht.

Flüchtlinge haben dem Künstler ihre Geschichten erzählt, Flüchtlingskinder aktiv an dem Kunstwerk mitgewirkt. Einige Kinder hat der Künstler porträtiert und in das Werk integriert. Er habe nie einen festen Plan, sagte der Künstler. „Ich mag es, andere zu beteiligen, mich Tag für Tag inspirieren zu lassen und Ideen und Eindrücke umzusetzen“, so Abo Bakr. Beim Thema Flüchtlinge mahnt er „mehr Rücksicht, mehr Ehrlichkeit und mehr Fürsorge“ an. „Wir reden hier über Menschenleben“, sagt er, „über Menschen, die lieber in ihrer Heimat geblieben wären, wenn sie die Wahl hätten.“

Ammar Abo Bakr
Ammar Abo BakrBild: DW / M. Müller

Der 36-jährige Ammar Abo Bakr arbeitet im öffentlichen Raum. Seine Collagen verbinden Street Art und Folk Art mit Sacred Art und Naiver Malerei, mit Wandmalerei und Graffiti. Seit Beginn der Arabellion in seiner Heimat vor fünf Jahren hat er wachsende Popularität erlangt, weit über Ägypten hinaus. Seine Werke zieren unter anderem Mauern und Museen in Kairo, Luxor, Amsterdam und Helsinki, Rom, Paris, Köln und Berlin. Mit der Erfahrung als Dozent an der Faculty of Fine Arts in Luxor (2003 bis 2011) verwandelt er heute immer wieder die Straße in eine Open-Air-Kunstschule.

Auf dem Global Media Forum der DW in Bonn wird er heute gemeinsam mit anderen eine Lanze brechen für die Freiheit von Kunst und Kultur. Der Ägypter diskutiert mit dem palästinensisch-syrischen Pianisten Aeham Ahmad, dem irakischen Satiriker Ahmed Al Basheer – dessen bissige Show die DW seit Kurzem im arabischen TV-Programm ausstrahlt – und dem Rapper Samy Deluxe. Auf dem Podium geht es um die Frage, wie Kunst und Kultur Dialog fördern und Politik verändern können.

Samy Deluxe
Rapper Samy DeluxeBild: picture alliance/Jazz Archiv/I. Schiffler

Das Kunstwerk zum Thema Flüchtlinge wird anschließend im Funkhaus der Deutschen Welle ausgestellt. Zu einem späteren Zeitpunkt soll es zugunsten eines Flüchtlingsprojekts versteigert werden.