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Abschied vom Traditionskaufhaus

12. Juli 2009

Thomas Gill erlebt mit Kunden und Verkäufern die letzten Tage eines Traditionskaufhauses

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Was vor mehr als 110 Jahren mit der Gründung eines Garn- und Knopfgeschäftes in Gera begann, endet in diesem Sommer: Die Warenhauskette Hertie mit ihren 72 Filialen muss schließen. Alle Rettungsversuche scheiterten. Der Ausverkauf hat begonnen.

DW-TV-Reporter Thomas Gill beobachtet die Endzeitstimmung bei Hertie in Velbert, einer Stadt im Westen Deutschlands mit 90.000 Einwohnern. Hertie ist das einzige Kaufhaus am Ort und bislang Garant für eine lebendige Innenstadt. Die Mitarbeiter sind sauer. Sie geben dem britischen Investor die Schuld, der Hertie 2005 gekauft hat und seitdem "die einzelnen Häuser wie eine Zitrone ausgepresst hat". Der Bürgermeister von Velbert sieht schwarz für die Zukunft: "Überall dort, wo Hertie zumacht, werden wir das langsame Sterben der City erleben – in Velbert und in vielen anderen Städten Deutschlands." Kunden und Mitarbeiter erzählen von den glorreichen Zeiten, den verpassten Chancen und dem Ausverkauf wenige Tage vor dem Aus. Ein melancholischer Abgesang auf die einstigen Konsumtempel.