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Abschied von Ballett-Star Malakhov

Annabelle Steffes14. Juni 2014

Nach zwölf Jahren verlässt Vladimir Malakhov das Berliner Staatsballett. Der russische Startänzer hat sich im Schiller Theater mit der eigens für ihn geschaffenen Inszenierung "Tschaikowsky" verabschiedet.

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Konzerthaus Berlin während des Festivals Russland
Bild: Felix Broede

Zum letzten Mal ist der scheidende Intendant des Staatsballetts an diesem Wochenende (27./28.06.2014) als Tänzer in Berlin aufgetreten, in zwei seiner Lieblingsarbeiten: In dem Ballett "Caravaggio" von Mauro Bigonzetti und der eigens für ihn geschaffenen Inszenierung "Tschaikowsky". Es mussten zwei Abende sein, denn zum Abschied wollten noch einmal alle Tänzer des Staatsballetts ein letztes Mal mit ihm tanzen.

In den vergangenen zwölf Jahren hat er – zunächst als Ballettdirektor des Staatsopern-Balletts, dann als Intendant des aus allen drei Berliner Compagnien fusionierten Staatsballetts − ein herausragendes Ensemble aufgebaut. Als er kam, waren die Ballettcompagnien aller drei Opernhäuser durch Sparvorgaben und interne Streitigkeiten völlig heruntergewirtschaftet. Die Tänzer der Compagnien tanzten vor leeren Sälen. Dass die Berliner Tanzszene heute lebendiger ist denn je, ist Malakhovs Verdienst.

Nacho Duato wird neuer Intendant

Schon vor einem Jahr hatte Malakhov seinen Weggang angekündigt. In den Jahren zuvor hatte es immer wieder Streitigkeiten zwischen ihm und der Berliner Kulturverwaltung gegeben. Der 46-Jährige wird als Tänzer ab sofort nur noch selten zu sehen sein. Er geht als künstlerischer Berater zum Tokyo Ballett nach Japan und übergibt seinem Nachfolger in Berlin, dem spanischen Choreografen Nacho Duato, ein hervorragend bestelltes Haus.

Nacho Duato Intendant Staatsballet Berlin
Neuer Ballettchef, neue Perspektiven: Nacho DuatoBild: picture-alliance/dpa

Legendäre Sprünge

Vladimir Malakhov begann bereits mit vier Jahren mit dem Ballett-Training und wurde als Zehnjähriger vom berühmten Moskauer Bolschoi-Theater als Talent zur weiteren Ausbildung aufgenommen. In seiner 20-jährigen Tänzerkarriere hat er eigentlich alles erreicht, was im klassischen Tanz zu erreichen ist. Von Kritikern wurde er zum "Tänzer des Jahrhunderts" gekürt, von den prominentesten Choreografen mit eigens für ihn konzipierten Stücken geehrt und in der ganzen Welt mit Preisen überhäuft.

Malakhov gehört zu den besten Tänzern des klassischen Balletts überhaupt und wird als einer der wenigen Weltstars des Tanzes von Berlin bis New York, von Wien bis Tokio gefeiert. Seine unglaublichen Sprünge sind legendär: ganz leicht, dabei immer einen Moment länger in der Luft als andere und mit einer extrem weichen Landung. Mit seinem Weggang aus Berlin geht eine Ära zu Ende.

Ballet Wladimir Anatoljewitsch Malachow
Begeistert vom Publikum gefeiert: Malakhov bei der Abschiedsgala in der Deutschen Oper in BerlinBild: picture-alliance/dpa