Abschied von Stars der Kulturwelt
Im Jahr 2014 sind große Menschen von uns gegangen. Unsere Bildergalerie erinnert noch einmal an die Künstler, Literaten und Persönlichkeiten, die nicht mehr auf dieser Welt sind...
Joe Cocker (22. Dezember)
Der Klempner aus England hatte sich aus ärmlichen Verhältnissen befreit, um der Welt seine rauchige und brüchige Soulstimme zu schenken. Als er 1969 beim Woodstock-Festival die soulige Version des Beatles-Songs "With A Little Help From My Friends" sang, katapultierte er sich sofort in den Rock-Olymp. Dort blieb er zeitlebens- mit Hits wie "Unchain My Heart", "Leave Your Hat On" und vielen mehr.
Claudio Abbado (20. Januar)
Er war schon zu Lebzeiten eine Legende am Dirigentenpult. Abbado arbeitete an den renommiertesten Opernhäusern der Welt wie der Mailänder Scala und der Wiener Staatsoper und leitete von 1989 bis 2002 die Berliner Symphoniker. Er gründete auch mehrere internationale Orchester. Und zuletzt verzauberte er das Publikum mit seinem Orchester des Lucerne Festivals.
Pete Seeger (27. Januar)
Er wurde "der Urvater des Folk" genannt. Seeger war ein musikalischer Außenseiter mit eigenem Kopf, dennoch feierte er mit Songs wie "If I Had A Hammer" oder "Turn! Turn! Turn!" Welterfolge. In den 1960ern war er ein Idol der US-amerikanischen Folk-Bewegung. Als Aktivist und Bürgerrechtler stand er in einer Reihe mit Folksänger Woody Guthrie.
Gabriel García Márquez (17. April)
Nur wenige Schriftsteller haben es geschafft, die monumentalen Veränderungen im 20. Jahrhundert so abzubilden wie der Autor aus Kolumbien. Mit seinem Werk "Hundert Jahre Einsamkeit" schuf er einen Jahrhundertklassiker. Sein Kollege Pablo Neruda sagte über ihn: "Ein Vulkan, der Träume ausspie." Márquez erhielt 1982 den Literaturnobelpreis.
Frank Schirrmacher (12. Juni)
Der Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung starb kurz vor seinem 55. Geburtstag überraschend an einem Herzinfarkt. Er war nicht nur Publizist, sondern auch ein renommierter Autor. Seine Bücher führten regelmäßig die Sachbuch-Bestsellerlisten an. Dabei fühlte er der Gesellschaft so sehr auf den Zahn, dass es oft auch wehtat.
Robin Williams (11. August)
Sein Tod löste einen Schock aus: Williams litt jahrelang unter Depressionen und beging schließlich Selbstmord. Das passte gar nicht zu Hollywoods führendem "Funny Man". Er begann als Stand-up-Comedian, wurde TV-Serienheld in "Mork vom Ork" und hatte seine erste große Filmrolle in "Good Morning Vietnam". Weitere Meilensteine seiner Karriere: "Der Club der toten Dichter" und "Mrs. Doubtfire".
Peter Scholl-Latour (16. August)
Ein Krisenreporter, der eine Reihe von Bestsellern schrieb, in denen er den Lesern seine Sicht auf die Weltpolitik erklärte. Nichts schien seinem kritischen Blick zu entgehen - egal, ob es um die deutsche Kanzlerin, den Islam, die US-Außenpolitik oder Russland ging. Sein letztes Buch, in dem er Partei für Wladimir Putin ergreift, erschien erst nach seinem Tod.
Sir Richard Attenborough (24. August)
Was ganz bescheiden in Leicesters Amateur-Theaterszene begann, endete in einer der meistgefeierten Schauspielkarrieren Englands. Sir Richard war sowohl Bühnen- als auch Leinwandstar und glänzte in Filmen wie "Kanonenboot am Yangtse-Kiang" oder "Dr. Dolittle". Er wurde mit Preisen überhäuft und setzte seine Karriere auch als Regisseur fort. Ein Meilenstein war sein oscargekrönter Film "Ghandi".
Joachim "Blacky" Fuchsberger (11. September)
Er war ein vielseitiges Showtalent und einer der größten deutschen Fernsehstars. Viele Deutsche sind mit seinen Fernsehshows und seinen Krimis aufgewachsen. Als Showmaster moderierte er berühmte Samstagabend-Shows, als Schauspieler glänzte er in Edgar-Wallace-Filmen, und als Sportreporter erlebte er das Grauen der Olympischen Spiele in München (1972).
Siegfried Lenz (7. Oktober)
Der Schriftsteller zählte zu den bedeutendsten Erzählern der deutschen Nachkriegszeit. Seine Bücher beschäftigen sich mit der deutschen Geschichte, eindringlich und lebendig. Sein bekanntestes Buch "Deutschstunde" (1968) setzt sich mit dem Dritten Reich auseinander und wurde in über 20 Sprachen übersetzt.
Ralph Giordano (10. Dezember)
Moralische Instanz, streitbarer Publizist – einer der einflussreichsten Intellektuellen Deutschlands. Weltberühmt wurde er mit seinem autobiografisch geprägten Roman "Die Bertinis", in dem er vom Leben einer jüdischen Familie in Nazi-Deutschland erzählt. Giordano plädierte immer für einen verantwortungsvollen Umgang mit der deutschen Geschichte. Er wurde 91 Jahre alt.
Udo Jürgens (21. Dezember)
Im September hat er seinen 80. Geburtstag gefeiert. Gerade erst ist sein neues Album "Mitten im Leben" erschienen. Doch dann wurde Udo Jürgens durch ein plötzliches Herzversagen aus dem Leben gerissen. Ganz Deutschland trauert um den Entertainer, dessen Lieder "Griechischer Wein" oder "Ich war noch niemals in New York" längst Evergreens sind und regelmäßig auf Parties laufen.