Abschuss angeordnet
7. Dezember 2012Falls die Gefahr besteht, dass die Rakete auf japanischem Boden niedergeht, solle sie zerstört werden, ordnete Verteidigungsminister Satashi Morimoto an. Vorsichtshalber wurden auf der südlichen Insel Okinawa deshalb Boden-Luft-Raketen vom Typ Patriot PAC-3 stationiert.
Zusammen mit den USA wurden zudem Kriegsschiffe mit dem US-Radarsystem Aegis und Abfangraketen vom Typ SM-3 auf dem Meer in Stellung gebracht. Auch beim Verteidigungsministerium in Tokio wurde eine Patriot-Raketenbatterie aufgebaut.
Der Regierungssprecher sagte, die Bevölkerung könne ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen, denn wenn alles nach Plan verlaufe, werde die Rakete aus Nordkorea nicht auf japanischem Gebiet niedergehen. Tokio hoffe aber immer noch, dass Pjöngjang die Rakete nicht abfeuern werde.
Nordkorea hatte am vorigen Samstag angekündigt, nach einem fehlgeschlagenen Test im Frühjahr zwischen dem 10. und 22. Dezember erneut eine Trägerrakete für Satelliten (Bild) testen zu wollen. Der Flugkörper sei seit dem Fehlstart verbessert worden, berichten staatliche Medien. Vermutlich findet das Vorhaben am 17. Dezember statt, dem ersten Todestag des früheren Herrschers Kim Jong Il.
Das Regime in Pjöngjang versicherte zugleich, dass die Rakete die Nachbarländer "nicht beeinträchtigen" werde. Die USA, Japan, Südkorea und andere Länder gehen aber davon aus, dass das kommunistische Regime die Technologie für Interkontinentalraketen testen will. Eine solche so genannte ballistische Rakete ist das wichtigste Trägermittel für einen atomaren Sprengkopf. Ein solcher Test würde gegen UN-Resolutionen verstoßen.
uh/se (afp,dpa)