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Prediger in US-Terrorprozess schuldig

19. Mai 2014

Der Hassprediger Abu Hamsa bleibt womöglich lebenslang hinter Gittern: Ein US-Gericht verurteilt den britischen Staatsbürger wegen Terrorismus.

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Terrorprediger Abu Hamsa Al-Masri in New York schuldig gesprochen (Foto: Johnny Green/PA Wire)
Bild: dpa

Ein Gericht in New York hat den islamistischen Prediger Abu Hamsa Al-Masri für zahlreiche Straftaten in Zusammenhang mit Terrorismus schuldig gesprochen. So sei der 55-Jährige 1998 an einer Geiselnahme im Jemen beteiligt gewesen, außerdem habe er in den USA ein Ausbildungslager für Terroristen eröffnen wollen, urteilte das Gericht. Die Geschworenen bestätigten alle elf Anklagepunkte. "Abu Hamsa war nicht nur ein Prediger des Glaubens, sondern ein Ausbilder von Terroristen", sagte Staatsanwalt Preet Bharara.

Lebenslange Haft?

Abu Hamsa droht nun eine lebenslange Haftstrafe in den USA. Das Strafmaß soll am 9. September verkündet werden. Der gebürtige Ägypter mit britischem Pass, dessen Geburtsname Mustafa Kamel Mustafa lautet, ist einer der bekanntesten religiösen Hassprediger weltweit.

Der Islamist, der während des Afghanistan-Krieges gegen die Sowjetunion in den 1980er Jahren beide Hände und ein Auge verloren hatte, saß bereits in Großbritannien wegen des Aufrufs zum Rassenhass und zu Mordanschlägen eine siebenjährige Haftstrafe ab.

Hassprediger aus Finsbury Park

Als Imam der Moschee von Finsbury Park im Norden Londons hatte Abu Hamsa in den 1990er Jahren radikalislamische und antiamerikanische Brandreden gehalten. Im Oktober 2012 war er nach jahrelangem juristischem Tauziehen von Großbritannien an die USA ausgeliefert worden.

Der Prozess gegen Abu Hamsa hatte einen Monat gedauert und fand unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen statt. Der Angeklagte selbst hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen. Sein Verteidiger Jeremy Schneider sagte, die meisten vorgelegten Beweise seien "nicht relevant", Abu Hamza werde "für seine Worte" zur Rechenschaft gezogen. Die Staatsanwaltschaft hatte dagegen in ihrem Schlussplädoyer erklärt, die Beweise seien "einfach überwältigend".

det/jj (afp, dpa)