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Achmed Sakajew: "In Europa nicht Anzahl der Sprengköpfe, sondern Freiheit des Wortes vorrangiger Wert"

Sprecher des tschetschenischen Präsidenten im Interview mit DW-RADIO/Russisch

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"Die russische Führung versucht, in die europäische Gemeinschaft integriert zu werden, vergisst aber gleichzeitig, dass in Europa nicht die Anzahl der Sprengköpfe als vorrangiger Wert angesehen wird, sondern die Freiheit des Wortes, die Freiheit der Bürger und Demokratie." Das sagte Achmed Sakajew, Sprecher und Beauftragter des von Moskau nicht anerkannten tschetschenischen Präsidenten Aslan Maschadow, in einem Interview mit DW-RADIO/Russisch. Er reagierte damit auf die Ankündigung der russischen Regierung, am nächsten EU-Gipfeltreffen in Kopenhagen nicht teilzunehmen, sollte dort ein Weltkongress der Tschetschenen stattfinden.

Solange die russische Führung nicht einsehe, so Sakajew weiter, dass es kein Volk gebe, das nur aus Terroristen bestehe, und dass der Tschetschenien-Konflikt nicht mit Gewalt gelöst werden könne, werde "dieser Wahnsinn" andauern. "Die russische Führung hatte die Möglichkeit, den Massenmord im Theatergebäude zu verhindern. Es wurden nicht alle Chancen für ein glimpfliches Ende dieses Dramas genutzt. Die Gruppe, die in Moskau auftauchte, handelte völlig autonom und auf eigene Initiative. Dass wir mit dieser Aktion nichts zu tun haben, können wir der internationalen Gemeinschaft beweisen", sagte Sakajew dem deutschen Auslandsrundfunk.

28. Oktober 2002
180/02