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Achmed Sakajew: Situation im Kaukasus "ist außer Kontrolle geraten"

1. September 2004

Sprecher der tschetschenischen Exilregierung im Interview mit DW-RADIO

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Achmed Sakajew, in Großbritannien lebender Sprecher des 1997 gewählten und inzwischen untergetauchten tschetschenischen Präsidenten Aslan MaschadowBild: AP


"Obwohl viele Medien berichten, dass sich die Situation im Kaukasus stabilisiert habe und alles ruhig sei: Das entspricht natürlich nicht der Realität. Alle Anschläge der vergangenen Wochen sowohl in Russland als auch im Kaukasus zeugen davon, dass die Situation außer Kontrolle geraten ist." Das sagte Achmed Sakajew, in Großbritannien lebender Sprecher des 1997 gewählten und inzwischen untergetauchten tschetschenischen Präsidenten Aslan Maschadow, in einem Interview mit dem Russischen Programm von DW-RADIO.

"Wir sind davon überzeugt, dass politische Entscheidungen nicht durch Gewalt getroffen werden können. Terroristische Anschläge sind für die tschetschenische Regierung nicht akzeptabel und können auf keinen Fall unterstützt werden", fügte Sakajew mit Blick auf die jüngsten Terroranschläge in Moskau und Nordossetien hinzu.


Die von Moskau nicht anerkannte tschetschenische Regierung unter Präsident Maschadow verurteile "jegliche Anschläge gegen die Zivilbevölkerung. Die Fortsetzung der Gewalt führt nur dazu, dass die Zahl völlig unnötiger Opfer auf beiden Seiten steigt". Seiner Ansicht nach sei die russische Regierung für diese Entwicklung verantwortlich. Sakajew: "Wir sind bereit, mit der russischen Seite zu verhandeln und die strategischen Interessen Russlands zu berücksichtigen. Wir sind davon überzeugt, dass es keine unlösbaren Fragen am Verhandlungstisch gibt."

1. September 2004
172/04