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Acht Kinder in Australien erstochen

19. Dezember 2014

Vier Tage nach dem Geiseldrama von Sydney eine neue blutige Tragödie in Australien: Bei einem Einsatz in Cairns fand die Polizei in einem Haus acht tote Kinder. Die Hintergründe werden nur langsam deutlich.

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Acht Kinder im australischen Cairns erstochen - Polizei sperrt Wohnhaus ab (foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo/G. Bint

Zunächst war die Polizei der nordaustralischen Stadt Cairns gerufen worden, weil eine Frau schwer verletzt sein sollte. Als die Beamten in dem Vorort Manoora eintrafen, machten sie eine grausige Entdeckung: In dem Haus der Familie lagen acht tote Kinder.

Nach ersten Berichten wurden die zwischen 18 Monaten und 15 Jahre alten Opfer erstochen. Eine lokale Zeitung meldet dagegen, die Kinder seien auch gewürgt worden.

Die Polizei äußerte sich noch nicht zu den Einzelheiten. Chefermittler Bruno Asnicar sagte nur, es handle sich um einen "sehr, sehr tragischen Fall". Die Situation sei aber "unter Kontrolle" und für die Öffentlichkeit bestehe "nach dem jetzigen Ermittlungsstand keine Gefahr".

Familiendrama?

Die etwa 34-jährige Frau wurde mit Schnittverletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Es werde untersucht, ob und in welchem Verhältnis die Kinder und die verletzte Frau miteinander verwandt seien. Der Tatort wurde weiträumig abgeriegelt.

Eine Frau, die angab, eine Cousine der verletzten Frau zu sein, sagte, bei den getöteten Kinder handle es sich um Geschwister. Ein 20-jähriger Bruder habe sie gefunden, als er nach Hause kam. Medienberichten zufolge lebte auch der Stiefvater der Kinder in dem Haus. Sein Aufenthaltsort sei aber aktuell unbekannt.

Die mutmaßliche Familientragödie ist die zweite Bluttat, die Australien innerhalb weniger Tage erschüttert. Am Montag hatte ein Islamist in einem Café in der Metropole Sydney 18 Geiseln genommen. Als die Polizei das Café stürmte, starben neben dem Geiselnehmer auch der 34 Jahre alte Ladenbesitzer und eine 38-jährige dreifache Mutter.

Premierminister Tony Abbott sprach von einer herzzerreißenden Nachricht. "Wir werden in diesen Tagen hart auf die Probe gestellt", sagte er.

mak/sc (dpa, afp, ap, rtr)