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DFB-Pokal-Viertelfinale - es wird ernst

Calle Kops2. März 2009

Er hat seine eigenen Gesetze, und genau das macht ihn so interessant – der DFB-Pokalwettbewerb. Jetzt steht schon das Viertelfinale auf dem Programm, und die Paarungen versprechen Spannung pur.

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Das Objekt der Begierde - der DFB- Pokal
Das Objekt der Begierde - der DFB-PokalBild: picture-alliance / Sven Simon

Am Dienstag geht es los, da empfängt der FSV Mainz 05 den FC Schalke 04. Es ist das Duell des Zweitligisten aus Rheinhessen gegen den Erstligisten aus dem Ruhrgebiet, doch das steht nur auf dem Papier. Aktuell rangieren die Mainzer im Fußball-Unterhaus auf dem zweiten Platz und befinden sich damit auf Aufstiegskurs. Die Schalker dagegen dümpeln im Oberhaus auf Rang sieben vor sich hin und laufen ihren eigenen Ansprüchen hinterher. Zwar sind die Königsblauen Favorit, doch deren Trainer Fred Rutten weiß ganz genau, was seine Mannschaft erwartet: "Das wird ein sehr heißes und schweres Spiel. Wir müssen hundert Prozent da sein, um in die nächste Runde zu kommen."

Schalke-Coach Fred Rutten warnt vor dem Zweitligisten (Quelle: AP)
Schalke-Coach Fred Rutten warnt vor dem ZweitligistenBild: AP

Und damit liegt der Niederländer wohl richtig. Zum einen wird das phantastische Publikum wie ein Mann hinter den 05ern stehen, zum anderen war das Stadion am Bruchweg schon häufiger kein gutes Pflaster für die Schalker. Zu Bundesliga-Zeiten konnte Mainz den viermaligen Pokalsieger vor heimischer Kulisse zweimal besiegen. Jörn Andersen, der Trainer der Mainzer, muss da auch gar nicht viel sagen, um sein Team richtig heiß zu machen: "Das ist ein besonders Spiel, gerade zuhause: Pokal, Viertelfinale, ausverkauftes Stadion. Wenn wir ins Halbfinale kommen, ist das hier in Mainz historisch."

Bayer Leverkusen gegen Bayern München

Torhüter René Adler ist mit der Leistung der Werkself unzufrieden
Torhüter René Adler kritisiert seine Leverkusener

Am Mittwoch stehen gleich drei Partien auf dem Programm, und zwei davon könnten kaum hochkarätiger besetzt sein. Bayer 04 Leverkusen erwartet den FC Bayern München. Der Tabellen-Sechste der 1. Liga empfängt den Ranglisten-Fünften, doch beide stecken im Moment in einer Krise. Nach dem Hurra-Fußball der Hinrunde ist die Werkself mittlerweile ein wenig ins Stocken geraten. Nach der Niederlage in Hannover am Wochenende redet sich Bayer-Keeper Rene Adler den Frust von der Seele: „Es ist bei uns eigentlich fünf vor zwölf. Wir müssen jetzt kühlen Kopf bewahren. Wir wissen um unsere Fähigkeiten, sind selbstbewusst und lassen uns nicht verrückt machen. Aber trotzdem sollte man kritisch miteinander umgehen." Vielleicht sei ein ehrliches Gespräch innerhalb der Mannschaft angebracht, betont Adler.

Kaum weniger enttäuscht ist man beim deutschen Rekordmeister, und das nicht erst seit dem mageren 0:0 am Sonntag in Bremen. Nur im Schönreden, da sind die Bayern einfach besser als alle Anderen. Trainer Jürgen Klinsmann: "Wir wissen natürlich, dass wir jetzt nachlegen müssen, um uns hoch zu ziehen. Und wir wissen auch, dass es für uns keine einfache Aufgabe ist, die drei Wettbewerbe so zu jonglieren, dass alle erfolgreich sind." Aber das gehöre mit zum FC Bayern und dem stelle man sich. Er sei recht zuversichtlich, ergänzt Klinsmann, "dass wir das auch packen." Wie immer also: Psychologie ist die Philosophie des ehemaligen Bundestrainers. Leverkusen gegen Bayern: Wirklich favorisiert ist in der Düsseldorfer Arena keiner der beiden.

VfL Wolfsburg gegen Werder Bremen

Der Bremer Torsten Frings übt sich in Zurückhaltung (Quelle: dpa)
Der Bremer Torsten Frings übt sich in ZurückhaltungBild: picture-alliance/dpa

Da gibt es eher schon in der Begegnung zwischen dem VfL Wolfsburg und Werder Bremen einen Favoriten. Die Wölfe gehen nach dem klaren und überraschenden Auswärtssieg in Hamburg mit breiter Brust in das Nordderby. Das Ziel sei klar, meint dann auch Mittelfeld-Akteur Christian Gentner: "Wir wollen Bremen schlagen, weil eben jeder gerne ins Pokal-Finale nach Berlin möchte." Und nicht nur wegen der heimischen Kulisse hat der VfL vor dem Pokal-Schlager die besseren Karten, sondern auch weil der Gegner von der Weser vom Verletzungspech verfolgt wird. Nach dem angeschlagenen Stammtorhüter Tim Wiese hat es nun auch Christian Vander erwischt. Der Ersatzkeeper zog sich in der Partie gegen die Bayern einen Muskelfaserriss zu und fällt aus. So wirkt Bremens Nationalspieler Torsten Frings auch nicht gerade euphorisch: "Das ist eine wichtige Partie. Wolfsburg ist ein starker Gegner und zugleich Favorit. Wir versuchen, ein gutes Spiel zu machen und zu überzeugen.“ Und wenn man das schaffe, dann könne man dort auch gewinnen, zeigt sich Frings dann doch noch zuversichtlich. Pokal-Viertelfinale und auch noch ein Nordderby: Die Zuschauer werden auf ihre Kosten kommen.

Hamburger SV gegen SV Wehen Wiesbaden

HSV-Coach Martin Jol hofft auf den Charakter seiner Spieler (Quelle: AP)
HSV-Coach Martin Jol hofft auf den Charakter seiner SpielerBild: AP

Etwas ruhiger geht es da wohl in Hamburg bei der Partie zwischen dem HSV und dem SV Wehen Wiesbaden zu. Hier ist der Favorit schnell ausgemacht - alles andere als ein Sieg der Hansestädter wäre eine faustdicke Überraschung. Zwar kämpfen die Hamburger immer noch mit den Nachwirkungen vom Wochenende, schließlich gilt es die bittere Heimniederlage gegen Wolfsburg zu verdauen, doch gegen den Tabellen-Letzten der 2. Liga sollte ein klarer Erfolg machbar sein. HSV-Coach Martin Jol ist da auch optimistisch: "Ich glaube, dass wir Charakter genug haben, um uns wieder aufzurichten." Und auch dessen niederländischer Landsmann, Abwehrrecke Joris Mathijsen, weiß, worauf es ankommt: "Jetzt ist das Spiel gegen Wehen das Wichtigste. Und es ist eigentlich der kürzeste Weg zum Erfolg." Am Mittwoch sei man wieder da, gibt sich Mathijsen kämpferisch. Die Parole gilt also: Bundesligapleite abhaken und den Weg nach Berlin fortsetzen. Das aber wollen alle acht verbliebenen Mannschaften, und genau deswegen ist der Pokal so spannend.