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ADAC-Präsident Peter Meyer tritt zurück

10. Februar 2014

Mit seinem sofortigen Rücktritt ist Meyer einem Rausschmiss zuvorgekommen. Ihm wird Versagen bei der Krisenbewältigung vorgeworfen. Verantwortung für die Skandale bei Europas größtem Automobilclub streitet er weiter ab.

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Peter Meyer Präsident ADAC Allgemeiner Deutscher Automobilclub Magdeburg PK
Bild: picture-alliance/dpa

Die ADAC-Führung hat ihren seit dem Manipulationsskandal in der Kritik stehenden Präsidenten Peter Meyer gestürzt: Nachdem das ADAC-Präsidium am Montag ein Suspendierungsverfahren gegen den 64-Jährigen einleitete, kündigte dieser seinen Rücktritt an. Meyer erklärte, er wolle nicht länger alleiniger Sündenbock sein. Das Präsidium wiederum hielt ihm seine Krisenaufarbeitung vor.

Der ADAC steht seit Bekanntwerden von Manipulationen beim Autopreis "Gelber Engel" unter Beschuss. Der Autoclub hatte schrittweise eingeräumt, dass die Stimmenzahl bei der Abstimmung nach oben frisiert und auch eine Änderung der Reihenfolge vorgenommen wurde. Auch andere Ungereimtheiten waren an die Öffentlichkeit gekommen. Unter anderem wird Meyer vorgeworfen, Rettungshubschrauber für Dienstreisen benutzt zu haben. Der seit 2001 amtierende Meyer hatte ursprünglich einen Rücktritt wegen der Affäre abgelehnt und stattdessen eine umfassende Reform des Vereins angekündigt.

Politik fordert grundlegende Reformen

Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) erklärte, Meyers Rücktritt werde allein nicht ausreichen. "Der ADAC muss sich das verlorene Vertrauen seiner Mitglieder zurück erarbeiten." Dafür brauche es größtmögliche Transparenz und grundlegende Reformen. "Verbraucher müssen sich darauf verlassen können, dass Produkttests und Umfragen nicht manipuliert werden."

Zuletzt sind führende deutsche Hersteller deutlich auf Distanz zum Club gegangen. Die Konzerne BMW und Daimler kündigten am vergangenen Freitag an, sämtliche Auszeichnungen der vergangenen Jahre zurückzugeben, falls die Vorwürfe zuträfen.

Der ADAC ist mit rund 19 Millionen Mitgliedern der größte Verein in Deutschland und nimmt durch aktive Lobbyarbeit bislang erheblichen Einfluss auf die Verkehrspolitik.

zdh/rb (AFP, dpa)