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Lifestyle

Adipositas-Operation - Chancen und Risiken

16. Mai 2013

Vielen stark Übergewichtigen nützen weder Diäten oder Sport, denn es ist für sie fast unmöglich, auf diese Weise wieder ein Normalgewicht zu erreichen. Immer häufiger werden dann chirurgische Eingriffe an Magen oder Darm vorgenommen. Ziel ist, dass Adipöse nicht an den Folgeerkrankungen des Übergewichts sterben, etwa Herz - Kreislauf - Erkankungen oder Diabetes.

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Wer einen kleineren Magen hat, isst weniger. Das ist die Logik, wenn Chirurgen sie übergewichtigen Patienten ab einem Body-Maß-Index von 35 ein Magenband einsetzen. Per Endoskop legt der Operateur ein Silikonband um den Magen, das wie eine Schlinge einen kleinen Teil des oberen Magens vom großen Restmagen trennt. So können Patienten zwischen 40 und 50 Prozent ihres Übergewichtes los werden. Risiko des Magenbands: Es kann verrutschen, Übelkeit auslösen, sogar die Magenwand schädigen. Beim so genannten Magenbypass trennt der Operateur den Magen im oberen Drittel ab und schafft eine direkte Verbindung zum Dünndarm. Damit ist die Nahrung gezwungen, eine Abkürzung zu nehmen. So bleibt dem Körper nicht mehr genügend Zeit, sie zu verdauen und Fettdepots anzulegen. Mit einem Magenbypass verlieren die Patienten im Schnitt zwischen 60 und 70 Prozent ihres Übergewichts. Operierte müssen jedoch ihr Leben lang Vitamintabletten schlucken! Gute Ergebnisse liefert der Schlauchmagen. Bei dieser Operationsmethode werden fast zwei Drittel des Magens komplett entfernt. Auch als Schlauch kann das Organ seine Arbeit wie gewohnt fortsetzen und jede Art Nahrung verdauen. Allerdings kann es zu Begleiterscheinungen wie starken Durchfällen und Blähungen kommen. Neue Hoffnungen weckt der Magenschrittmacher. Bei diesem Verfahren werden dem Übergewichtigen Elektroden in die Magenwand und ein Schrittmacher unter die Bauchdecke implantiert. Sobald Nahrung im Magen eintrifft, geben die Elektroden kleine Stromimpulse ab. Diese verlangsamen die Magenentleerung und täuschen dem Magen ein Völlegefühl vor. Außerdem dokumentiert das System mit Hilfe seiner Sensortechnologie, wann und wie lange der Patient isst und trinkt. Grundsätzlich gilt: Ein chirurgischer Eingriff hilft nicht allen Betroffenen und außerdem birgt er Risiken. Diese so genannten Adipositas - Operationen sollten deshalb nur als letzte Möglichkeit bei stark Übergewichtigen und nur bei Erwachsenen vorgenommen werden. Keines der Operationsverfahren reicht allein aus, um dauerhaft die Gesundheit schwer Übergewichtiger zu verbessern. Der Patient muss bereit sein, seine Essgewohnheiten und seinen Lebensstil zu verändern.