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Afghanischer Sonnenaufgang hat Stimme einer Frau

19. November 2003
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In Afghanistan hat der Sonnenaufgang die Stimme einer Frau. Zwei Jahre nach dem Sturz der Taliban senden mit internationaler Hilfe die ersten drei von Frauen betriebenen
Radiostationen Afghanistans - in dem zutiefst konservativen Land ein mutiges Unterfangen. "Sahar" (Sonnenaufgang) heißt der Ende Oktober in Betrieb gegangene Sender der westafghanischen Stadt Herat.

Unter den Taliban war es verboten, Musik zu hören, und Frauen durften nicht arbeiten. Noch heute dürfen Frauen in Herat zwar im Rundfunk moderieren - aber nicht singen. Musikaufnahmen weiblicher Interpreten sind verboten. "Deswegen müssen wir bei den Programmen aus Kabul immer die Sängerinnen herausschneiden", sagt Kamal.

Bisher sind neben Radio Sonnenaufgang noch zwei weitere von Frauen betriebene Radiostationen in Afghanistan auf Sendung. Weitere sollen in den kommenden Jahren folgen. Gedacht ist vor allem daran, die Landbevölkerung zu erreichen. "Dort kann der Rundfunk besonders nützlich sein", sagt Kamal.