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"African Reggae" - Zurück zu den Wurzeln

Alexander Göbel18. Februar 2009

Wer das Wort Reggae hört, der denkt unweigerlich an Sonne, Rastazöpfe, Off-Beats - und Bob Marley. Tatsächlich ist Jamaika das Mutterland des Reggae, aber die Wurzeln liegen in Afrika. Unser CD-Tipp.

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"One Love Family"Bild: One Love Family

Es waren die Nachkommen schwarzafrikanischer Sklaven, die die Musik in der Neuen Welt entscheidend geprägt haben. Folgerichtig sagt der nigerianische Reggae-Musiker Majek Fashek von sich: „Wäre ich in Jamaika geboren, so wäre ich trotzdem ein Afrikaner. Ich mache keinen jamaikanischen Reggae – Reggae ist afrikanisch! “ Das Weltmusik-Label Putumayo beweist genau das - mit dem neuen Sampler „African Reggae“. Natürlich galten und gelten von Conakry bis Kapstadt Desmond Dekker, Bob Marley und Jimmy Cliff als die wahren Helden, die Alpha Blondy, Lucky Dube und all die anderen inspiriert haben. Aber irgendwie ist Reggae heute wieder bei seinen Wurzeln angekommen – und auf dem Heimatkontinent.

Back to the Roots

Bob Marley
Unsterblich: Bob MarleyBild: AP

Während Jamaika zuweilen weit abgekommen ist von den Ursprüngen des Roots Reggae, und Dub und Dancehall feiert, beschwören die Afro Reggae Vertreter wieder genau diese Tradition. Doch auch wenn sie sich an den Vätern orientieren, haben sie es geschafft, ihre Musik zeitgenössisch klingen zu lassen – mit behutsamen Injektionen aus ihrer Landeskultur – von Afrobeat bis Zouk.

Von Geschichtenerzählern und Koraspielern

African Raggae - Mo Kalamity
Mo'Kalamity, KapverdenBild: Bugs Stefan

Der Reggae kehrt nach Hause zurück: Die 10 Tracks auf dem Sampler "African Reggae" sind Ortsmarken einer akustischen Reise quer durch den Kontinent - von der Elfenbeinküste über die Kapverden, Guinea, Nigeria, Ghana und Guinea-Bissau bis nach Südafrika. Neben „Magno Mako“ von Ismael Issac, „Vision“ von Mo' Kalamity, „Man of Sorrow“ von Majek Fashek und anderen findet sich ein besonderer Schatz auf der CD: „On veut se marier“ von Kora-Superstar Ba Cissoko, der sich mit Tiken Jah Fakoly einen der ganz Großen als Verstärkung geholt hat. Um eine Hochzeit geht es nicht nur im Text – der Song ist eine organische Vermählung von Alt und Neu, von Mandingue, Griot-Kultur und Moderne. "African Reggae" atmet den Geist der äthiopischen Rastafari - sie haben musikalisch Pate gestanden. Und Bob Marley - der wäre heute auch Afrikaner. Ganz sicher.

"African Reggae"

LC 08972

Putumayo World Music, Exil 92029-2

Ein Teil der Erlöse der CD geht an HOPEHIV – eine Organisation, die Aidswaisen im südlichen Afrika unterstützt.