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„Afrika beginnt, eigene Geschichte zu erzählen“

19. Juni 2012

Tageszeitungen in Afrika seien „ein kritisches, aber ausbaufähiges Element“ und ein „Marktplatz der Ideen“, so der Medienunternehmer Traver Ncube aus Südafrika. Er nimmt am Deutsche Welle Global Media Forum in Bonn teil.

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Traver Ncube
Traver NcubeBild: DW

Auf einem Kontinent, der hungrig sei nach Information, hätten Medien darüber hinaus einen Bildungsauftrag und seien ein Faktor zur Verbreitung demokratischer Werte. „Unglücklicherweise sehen viele afrikanische Regierungen die Medien als ihren Feind und neigen dazu, deren Bildungs- und Informationsauftrag zu untergraben“, sagte Traver Ncube im DW-Interview. Insbesondere fürchte man investigativen Journalismus, der Korruption und Machtmissbrauch aufdecke. „Viele afrikanische Regierungen haben undemokratische Gesetze erlassen, die die Meinungs- und Pressefreiheit verletzen“, so der Medienunternehmer.

Traver Ncube ist stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Mail and Guardian, Südafrika, und Vorstandsvorsitzender der Alpha Media Holding, Simbabwe. Er steht zudem an der Spitze der Vereinigung der Commonwealth-Presse. Auf dem Eröffnungsplenum des Deutsche Welle Global Media Forum in Bonn am kommenden Montag, 25. Juni 2012, diskutiert er über das Thema „Medien zwischen Erfolgsdruck und Bildungsauftrag“. Mit auf dem Podium sind Professor Franz-Josef Radermacher von der Universität Ulm, Mitglied des Club of Rome, und Mikhail Shvydkoj, Sonderbevollmächtigter des russischen Präsidenten.

„Afrika beginnt, seine eigene Geschichte zu erzählen“, so Ncube. „Wir können den westlichen Medien nicht sagen, wie sie über Afrika berichten sollen.“ Aber er beobachte, dass die Besessenheit, mit der viele westliche Medien über negative Aspekte aller Art im Zusammenhang mit Afrika berichteten, sich verändere „durch viele positive Geschichten, die aus Afrika kommen“, sagte der Medienunternehmer. Westliche Medien könnten es sich nicht länger leisten zu ignorieren, dass Afrika Fortschritte mache, ohne zu riskieren, selbst an Bedeutung zu verlieren. „Ja, Afrika hat Probleme, aber der Kontinent ist in Bewegung“, so Ncube.

Deutsche Welle Global Media Forum vom 25. bis 27. Juni 2012

Das Deutsche Welle Global Media Forum 2012 steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission e.V. Mitveranstalter ist die Stiftung Internationale Begegnung der Sparkasse in Bonn. Unterstützt wird die Konferenz zudem vom Auswärtigen Amt, dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, der Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt Bonn, DHL, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung.

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