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Afrikanische Truppen in Mali eingetroffen

17. Januar 2013

40 Soldaten aus Togo sind in Bamako, der Hauptstadt Malis, gelandet. Sie werden die französischen und malischen Truppen im Kampf gegen die Islamisten unterstützen.

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Soldaten von Malis Nationalgarde patrouillieren auf dem Militärflughafen der Hauptstadt Bamako (Foto: AFP)
Bild: ISSOUF SANOGO/AFP/Getty Images

Die Vorbereitungen für den Mali-Einsatz von Soldaten aus Ländern der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas laufen auf Hochtouren. Insgesamt sollen sich 3000 bis 3500 Soldaten afrikanischer Staaten an dem Militäreinsatz beteiligen. Die Truppen stellen Togo, Nigeria, Niger, Burkina Faso, Senegal und die Elfenbeinküste. Ein Teil des Militärs wird erst in den kommenden Tagen eintreffen, weil noch einige logistische Fragen zu klären sind, sagte ein Ecowas-Sprecher.

Frankreich hat im Kampf gegen die Islamisten in Mali seine Truppen fast verdoppelt. „Heute befinden sich 1400 französische Soldaten auf malischem Boden“, sagte Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian in Paris.

Auch Deutschland beginnt mit Mali-Einsatz

Die Bundeswehr hat die ersten beiden von insgesamt drei Transallmaschinen in Richtung Krisengebiet geschickt. Sie starteten vom schleswig-holsteinischen Flugplatz Hohn aus und sind zunächst ins französische Évreux geflogen. Dort werden sie mit Sanitätsmaterial beladen und dann nach Bamako weiterfliegen. Jede Maschine hat sieben Besatzungsmitglieder an Bord. Die Transporter sollen Soldaten der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas nach Bamako bringen.

Unterdessen haben die EU-Außenminister in Brüssel eine militärische Ausbildungsmission für Mali beschlossen. Der Einsatz zur Ausbildung malischer Soldaten, der bei dem Sondertreffen in Brüssel formell gebilligt wurde, soll zunächst 15 Monate lang laufen. Insgesamt wird die Mmission rund 450 Personen umfassen.

Nur kein Kampfeinsatz

Rund 250 Ausbilder sollen die malische Armee fortbilden, unterstützt von etwa 200 weiteren EU-Soldaten, die Sicherheit und Logistik gewährleisten sollen. Ziel ist es, die malischen Soldaten zu ertüchtigen, gegen islamische Extremisten vorzugehen. Ein EU-Kampfeinsatz ist nicht geplant. Die Europäer planen jedoch, eine Eingreiftruppe afrikanischer Staaten finanziell zu unterstützen.

"Wir wollen die afrikanischen Kräfte dabei unterstützen, dass sie in die Verantwortung für die Stabilisierung Malis treten können", sagte Bundesaußenminister Guido Westerwelle zu Beginn der Gespräche über die Ausbildungsmission. Dieser Einsatz sei "ein wichtiger Beitrag der Europäischen Union für eine stabile und verantwortungsvolle Entwicklung in Mali". Auf Dauer müssten aber die afrikanischen Truppen zusammen mit der malischen Armee für eine Lösung in dem Land sorgen. Soldaten aus Nigeria sind bereits auf dem Weg nach Mali.

Mali: Kriegsschauplatz Westafrika

Die gemeinsamen Kosten für den Ausbildungseinsatz beziffert die Europäische Union mit rund 12,3 Millionen Euro - darüber hinaus entfallen Kosten auf alle die Länder, die Soldaten und Ausrüstung stellen. Außer Frankreich haben bisher Deutschland, Belgien, Italien, Spanien, Schweden, Estland und Slowenien die Bereitschaft zur Teilnahme erklärt.

qu/cd (dpa, dapd)