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Airbus räumt zum Auftakt der ILA ab

8. Juni 2010

Mit einem Megadeal in zweistelliger Milliardenhöhe hat Airbus zum Auftakt der Internationalen Luft- und Raumfahrtmesse (ILA) die Branche verblüfft. Für Diskussionen sorgte die geplante Luftverkehrsabgabe der Regierung.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel neben einer Turbine (Foto: AP)
Auch auf der Luftfahrtmesse bekam Angela Merkel Gegenwind zu spürenBild: AP

Sie ist eine der wichtigsten Branchenschauen für Luft- und Raumfahrt in Europa: die Berliner Messe ILA. Die Ausstellung, die auf dem Flughafen Schönefeld stattfindet, hat eine bereits mehr als 100-jährige Geschichte. Einen Rekord verzeichnet sie in diesem Jahr mit 1.153 Ausstellern. Sie kommen aus 47 Ländern und zeigen auf 250.000 Quadratmetern ihre Produkte und Dienstleistungen. Gleich zum Auftakt am Dienstag (08.06.2010) gab es einen Paukenschlag: Anlässlich des Eröffnungsrundgangs gab der Präsident von Emirates Airlines, Scheich Ahmed bin Saeed Al-Maktoum, im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel bekannt, dass seine Fluglinie 32 weitere Exemplare des A380 bei Airbus bestellt habe.

Zeichen des Vertrauens

Derzeit sind bei der arabischen Fluglinie zehn Exemplare des größten Passagierflugzeugs der Welt im Einsatz. Die neue Bestellung ist laut Listenpreis rund 11,5 Milliarden Dollar wert – damit ist sie nach Angaben des Unternehmens die größte Einzelbestellung in der Geschichte der zivilen Luftfahrt. "Wir sind sehr stolz darauf. Das ist ein starkes Zeichen des Vertrauens in das Modell und das Unternehmen", kommentierte Airbus-Chef Thomas Enders den Verkaufserfolg.

Überhaupt räumte Airbus zum ILA-Auftakt richtig ab: Auch von der brasilianischen Airline TAM ging ein Großauftrag für Airbusse im Katalogwert von 2,9 Milliarden Dollar ein. Mit der Emirates-Bestellung hat der europäische Flugzeugbauer und Boeing-Rivale bereits zwölf A380-Modelle mehr verkauft als für das Gesamtjahr 2010 geplant war.

Ein Flugzeug spiegelt sich in der Sonnenbrille eines Betrachters (Foto: AP)
Die ILA gilt als eine der größten Luftverkehrsmessen der WeltBild: AP

Kritik erntete Bundeskanzlerin Angela Merkel für die von der Regierung geplante Luftverkehrsabgabe. Vor Branchenvertretern hatte die Kanzlerin das am Montag vorgestellte Sparpaket erneut verteidigt: "Es war für uns sehr wichtig, den Schwerpunkt auf Forschung, Entwicklung und Bildung zu legen." Auf die angekündigte Ticketabgabe für die Luftfahrt ging sie dabei mit keinem Wort ein.

Vom kommenden Jahr an soll die sogenannte "ökologische Luftverkehrsabgabe" für Fluggäste jährlich eine Milliarde Euro in die Staatskasse bringen. Die Abgabe soll für alle Passagiere erhoben werden, die von deutschen Flughäfen starten. Die Luftfahrtbranche reagierte scharf. So bezeichnete der Weltluftfahrtverband IATA die Pläne als "kurzsichtige und unverantwortliche Politik übelster Art". Verbraucherschützer warnten davor, die Gebühren einfach an die Kunden weiterzugeben.

Brennstoff-Flugzeug im Dienste des Klimaschutzes

Die Schnauze eines Airbus-Fliegers und ein kleiner Helikopter, der im Hintergrund seine Bahnen zieht (Foto: AP)
Im Zentrum der Aufmerksamkeit: Der A380 von AirbusBild: AP

Trotz aller Debatten um die geplante Abgabe erfreuten sich die Zuschauer über zahlreiche, teilweise historische Exponate auf dem Gelände des Berliner Flughafens Schöneberg. Die Berliner Leistungsschau der Branche zeigt dieses Jahr über 300 Fluggeräte aller Art. Auch die Raumfahrt ist ein wichtiges Thema auf der Messe. So ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) vertreten und zeigt mit einer ganzen Flotte Präsenz: Aufsehen erregen wird dabei bestimmt das Forschungsflugzeug Antares DLR-H2: Es ist das weltweit erste bemannte und ausschließlich mit Brennstoffzellen angetriebene Flugzeug. Durch seinen Brennstoffzellenantrieb sind Start, Flug und Landung völlig CO2-frei.

Eintauchen in die Tiefen des Weltalls, das ermöglicht in diesem Jahr die Raumfahrthalle mit so spektakulären Exponaten wie einem Original-Triebwerk der Ariane 5 Trägerrakete, einem Modell der Internationalen Raumstation ISS sowie einem humanoiden Serviceroboter namens "SpaceJustin". Die Messe in Berlin ist bis zum 13. Juni geöffnet.

Autor: Marcus Bölz (apn, dpa)
Redaktion: Eleonore Uhlich

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