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Zehnmal höheres Infektionsrisiko

21. Juli 2009

Das HIV-Infektionsrisiko für Homosexuelle ist in einigen afrikanischen Staaten deutlich höher als für die restliche Bevölkerung.

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HIV-infizierte menschliche T-Zelle (Foto: AP)
HIV-infizierte menschliche T-ZelleBild: AP

Alarmierende Zahlen über die Entwicklung der HIV-Ansteckungsquote unter Homosexuellen in Afrika gehen aus einer neuen Studie hervor, die die medizinischen Fachzeitschrift "The Lancet" in ihrer Onlineausgabe am Montag (20.07.2009) veröffentlichte. Nach neuesten Forschungen ist das Risiko, sich mit dem Virus anzustecken, in den meisten untersuchten Staaten Afrikas südlich der Sahara für homosexuelle Männer deutlich höher als für heterosexuelle. In einigen Teilen Westafrikas liege die Infektionsrate sogar zehnmal höher, so die Wissenschaftler der britischen Universität Oxford. Grund für die hohe Ansteckungsquote sei die Ausgrenzung der Homosexuellen, die dadurch von den Aids-Aufklärungsprogrammen nicht erreicht würden, so die Forscher. Gleichzeitig sei das Wissen über sichere Prävention häufig mangelhaft.

Blutabnahme an einem Finger für einen AIDS-Test (Foto: dpa)
Ein AIDS-Test im Hauptbahnhof von JohannesburgBild: dpa

Weniger Geld für Forschung mit Impfstoffen

Nach UN-Schätzungen leben weitweit etwa 33 Millionen Menschen mit dem HI-Virus, zwei Drittel von ihnen in Afrika. Im südafrikanischen Kapstadt tagt seit dem Wochenende die fünfte Konferenz der Internationalen Aids-Gesellschaft. Wissenschaftler aus aller Welt beraten über den Stand der Forschung zur Entstehung, Behandlung und Prävention der tödlichen Immunschwächekrankheit. Wie die UN-Organisation UNAIDS mitteilen, sind die Mittel zur Erforschung von Impfstoffen gegen Aids erstmals seit dem Jahr 2000 geschrumpft. Insgesamt seien 2008 zehn Prozent weniger Mittel investiert worden, als noch ein Jahr zuvor. Als Grund für die jetzt fehlenden Finanzmittel wird die weltweit Wirtschaftskrise genannt.

Südafrika testet eigenen Impfstoff

Die größten Hoffnungen auf ein Ende der Ausbreitung von HIV lägen nach wie vor in der Erforschung neuer Impfstoffe, so UNAIDS-Geschäftsführer Michel Sidibé. In wenigen Tagen soll in Südafrika die klinische Testphase für den ersten von einem Schwellenland entwickelten Impfstoff gegen Aids beginnen. Einer unbestätigten Agenturmeldung von AP zufolge hat jedoch die südafrikanische Regierung die Gelder für die Testreihe des Aids-Impfstoffes gestrichen.

In Südafrika tragen rund 5,2 Millionen Einwohner den HI-Virus. Dort sind die am schwersten betroffene Bevölkerungsgruppe junge Frauen im Alter zwischen 20 bis 34 Jahren. (stg/chr/afp/afpe/ap/ddp)