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Albert Rohan: Einmalige Chance, gesamte Balkan-Region zu stabilisieren

14. November 2005

Österreichischer UN-Diplomat im Interview von DW-RADIO

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Die Heranführung der Balkan-Länder an die Europäische Union biete die "einmalige Chance, dass wir die gesamte Balkan-Region ein für alle Mal stabilisieren können". Das sagte Albert Rohan, Stellvertreter des neuen UN-Verhandlungsleiters über die Zukunft des Kosovo, Martti Ahtisaari (Finnland), in einem Interview des Albanischen Programms von DW-RADIO. Der frühere Generalsekretär im österreichischen Außenministerium Rohan erklärte, er halte "Anfang Januar für einen realistischen Termin zur Fortsetzung der Gespräche über die Zukunft des Kosovo". Rohan: "Wir stehen bereit und können auch in einer Woche die Verhandlungen aufnehmen, wenn die Parteien dies wünschen." Ziel der Gespräche ist die Festlegung eines staatsrechtlichen Zustands des Kosovo. Die Provinz wird seit Sommer 1999 von den UN verwaltet und von internationalen Truppen unter Führung der Nato gesichert.

Als Voraussetzung für stabile Verhältnisse nannte Rohan die "Überführung des protektoratsähnlichen Regimes in ein normales staatliches Regime". Albaner und Serben "sollen uns sagen, wie sie sich bestimmte Lösungen vorstellen, etwa den Kampf gegen organisierte Kriminalität und den Schutz von Minderheiten. Wir wollen nicht, dass jede Seite stereotyp ihre Maximalposition wiederholt", so der österreichische Diplomat zur Deutschen Welle. Die Serben in Belgrad werde man fragen, "wie sie den besten und realistischen Weg sehen, die serbische Präsenz im Kosovo zu sichern". Europa, so Rohan weiter, habe in den Neunzigerjahren "auf dem Balkan versagt. Es ist uns nicht gelungen, die Krise zu lösen." Nun gehe es darum, endlich stabile Kompromisse zu finden.

14. November 2005
258/05