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Aleppo und Damaskus hart umkämpft

22. Juli 2012

In den syrischen Städten Damaskus und Aleppo ist es erneut zu heftigen Gefechten zwischen Regierungstruppen und Aufständischen gekommen. Die Zahl der Getöteten soll inzwischen auf mehr als 19.000 gestiegen sein.

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Zerstörte Gebäude (Foto: AP)
Bild: Reuters

Die syrischen Rebellen wollen Aleppo die zweitgrößte Stadt des Landes unter ihre Kontrolle bringen. Die Operation zur Befreiung Aleppos habe begonnen, heißt es in einer Videobotschaft eines Kommandeurs der Aufständischen, das Aktivisten auf der Videoplattform YouTube ins Netz stellten.

Nach Angaben der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wird in mehreren Stadtteilen gekämpft. Augenzeugen berichteten von Gefechten auch in der Nähe von Gebäuden, in denen der syrische Geheimdienst untergebracht ist. Viele Viertel Aleppos sollen inzwischen unter der Kontrolle der sogenannten Freien Syrischen Armee stehen, die sich vor allem aus Deserteuren zusammensetzt.

In der Wirtschaftsmetropole Aleppo war es ähnlich wie in der Hauptstadt Damaskus lange ruhig geblieben. In den vergangenen Monaten ist die Protestbewegung jedoch so stark angewachsen, dass ihr Einfluss auch in die früheren Hochburgen des Assad-Regimes hineinreicht. Inzwischen gilt die Universität als Zentrum des Aufstands gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad.

Assad kämpft weiter mit schweren Waffen

In Damaskus rückte die Armee mit Panzern in den umkämpften Stadtteil Barse ein, es gab heftige Gefechte. Augenzeugen zufolge setzte die Armee auch Kampfhubschrauber ein. Auch in dem vornehmen Stadtteil Masse werde weiter gekämpft. Es sei das erste mal, dass die Hauptstadt derart massiv bombardiert werde, sagte der syrische Journalist Thabet Salem dem arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira.

Entscheidungsschlachten in Syrien?

Nach Medienberichten sollen die Rebellen inzwischen drei Grenzübergänge zur Türkei und zwei in den Irak kontrollieren. Objektiv überprüfen lassen sich die Angaben aber wie die meisten anderen nicht.

In Syrien sind seit Beginn des Aufstandes vor 17 Monaten mehr als 19.000 Menschen getötet worden. Darunter seien fast 13.300 Zivilisten, mehr als 4860 Soldaten und etwa 950 Kämpfer der Aufständischen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Lage der Zivilbevölkerung immer schlechter

Nach Angaben des deutschen Roten Kreuzes hat sich die Lage der Menschen in Syrien für viele Menschen verschlechtert. Viele Geschäfte hätten geschlossen, die Lebenshaltungskosten häten sich drastisch verteuert, sagte ein DRK-Mitarbeiter, der sich zur Zeit in Damaskus aufhält.

Auch innerhalb des Landes sei die Versorgung für etwa 1,5 Millionen Zivilisten schwierig geworden. Tausende Familien hätten ihre Häuser verlassen und seien in sichere Gebiete geflüchtet. Es fehle an Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Medikamenten und Milch für die Kinder. Este Hilfslieferungen seien aber zusammen mit der Partnerorganisation Syrischer Roter Halbmond auf den Weg gebracht worden.

Menschen mit Gepäck (Foto: AP)
Assad laufen die Menschen weg: Syrische Flüchtlinge an der Grenze zum LibanonBild: AP

Die Arabische Liga will am späten Sonntagabend in der katarischen Hauptstadt Dohar über die Krise in Syrien beraten. Das Syrien-Komitee der Liga solle sich auf der Ebene der Außenminister treffen, hieß es am Sitz der Organisation in Kairo.

gmf/haz ( dpa, afp, dapd, rtr)