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Alex Diehl singt für Paris

18. November 2015

Der Musiker Alex Diehl erlebt live im TV die Terroranschläge von Paris. Spontan schreibt er einen Song, teilt ihn auf Facebook – und erreicht Millionen. Exklusiv für die DW hat er sein Lied nun in Berlin live performt.

https://p.dw.com/p/1H7gM
Alex Diehl bei Euromaxx
Bild: DW

Alex Diehl – Just a Song

Alex Diehl aus Oberbayern ist kein Neuling in Sachen Musik, seine Songs hat er schon häufiger im TV oder im Vorprogramm bekannter Musiker und Bands präsentiert. Doch jetzt sind auf einen Schlag Millionen Menschen auf den Barden mit der sanften Stimme und den eindringlichen Texten aufmerksam geworden. Verdient, meinte auch die Deutsche Welle. Das Team der DW-Sendung Euromaxx lud den Künstler ein, sein Lied in Berlin vor der Kulisse des Brandenburger Tors zu singen. Das Video ist nun zum ersten Mal auch mit englischen Untertiteln auf dem DW-Youtube-Kanal zu sehen.

"Nur ein Lied" ging und geht noch immer durch die Decke. Das geht natürlich auch an der Plattenindustrie nicht vorüber. Ergebnis: Alex Diehl hat jetzt einen Plattenvertag mit Universal Music. Veröffentlichungsdatum der Single: 20.11.2015. Sehr positiv zu erwähnen: Die Erträge aus der Veröffentlichung sollen der Hilfsorganisation "Save the Children" zu Gute kommen.

Wie kam es dazu, dass Alex Diehl von einem Tag auf den anderen so bekannt wurde? Wie viele Deutsche saß er am Freitagabend, dem 13. November, vor dem Fernseher, um das Fußballspiel Frankreich – Deutschland anzuschauen. Dann geschah das Unfassbare: "Mir blieb der Atem weg, als ich den Knall hörte… ich glaube, dass so ziemlich jeder unter der Haut spürte, dass das kein Böller oder ein kleiner Scherz war", schrieb Alex Diehl in seinem Facebook-Post."Ich versuche in einem kleinen Lied ein wenig darauf aufmerksam zu machen, dass es viele gibt, die sich eben nicht einschüchtern lassen, die dagegenhalten, mit Anstand und friedlich."

Musik als "Mini-Superkraft"

Am Tag nach den Anschlägen von Paris stellte der 27-Jährige das Video bei Facebook online, in seiner eigenen Chronik, in Band-und Musikerforen. Der Clip verbreitete sich rasend schnell im Netz – mittlerweile wurde das Video weit über sechs Millionen Mal angesehen und über 160.000 Mal geteilt.

Diehl hofft, dass Musik eine "Mini-Superkraft" ist, die vielleicht auch etwas bewirken kann. Sein Plan war es nicht, damit dermaßen erfolgreich zu sein. Er weiß nur, dass er, wenn er mit dem Song Geld verdienen wird, alles spenden will, "dahin, wo es hingehört."

Und das ist der Liedtext, der so viele Menschen bewegte:

Habt ihr nichts daraus gelernt?
Hat euch denn niemand hier erklärt
Wie die Regeln funktionieren?
Das Spiel verstehen und auch kapieren
Dass diese Welt niemand gehört
Ihr steht hier und wir stehen da
Vor lauter Angst sieht keiner klar
Ihr seid wütend, wir können's verstehen
Doch diesen Weg voll Hass zu gehen
Löst kein bisschen das Problem!

Aus Angst wird Hass, aus Hass wird Krieg
Bis die Menschlichkeit am Boden liegt
Bis hier alles explodiert
Und jeder den Verstand verliert
Das alles hatten wir schon mal

Und ich hab' keine Lust, nur zuzusehen
Wie das alles hier in Flammen aufgeht
Ich hab' zu viel Angst, um still zu sein
Es ist nur ein Lied, doch ich sing's nicht allein
Denn wie John Lennon glaub' ich daran: The world could live as one!

Unsere Zeit ist nur geliehen
Wollen wir sie wirklich so verbringen?
Was muss passieren, damit ihr seht
Dass das hier auf der Kippe steht
Und dass es nur gemeinsam geht?

Denn aus Angst wird Hass, aus Hass wird Krieg
Bis die Menschlichkeit am Boden liegt
Bis hier alles explodiert
Und jeder den Verstand verliert
Das alles hatten wir schon mal

Und ich hab' keine Lust, nur zuzusehen
Wie alles hier in Flammen aufgeht
Ich hab' zu viel Angst, um still zu sein
Es ist nur ein Lied, doch ich sing's nicht allein
Ihr könnt Hass verbreiten, Ängste schüren
Doch ihr werdet diesen Kampf verlieren
Denn wie John Lennon glauben wir daran: The world will live as one!


sw/nf/rf (Facebook/br)

Berlin Music Week 2014. Rechte: picture-alliance/dpa/B. Pedersen
Alex Diehl bei der Berlin Music Week 2014Bild: picture-alliance/dpa/B. Pedersen