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Alexander Milinkewitsch: "Belarus ist reif für einen Wechsel"

2. Februar 2006

Belarussischer Oppositionskandidat im Interview von DW-TV

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"Belarus muss zu einer stabilen Brücke zwischen Ost und West werden": Alexander MilinkewitschBild: AP
"Belarus ist reif für einen Wechsel." Das sagte der belarussische Oppositions-führer Alexander Milinkewitsch in einem Interview von DW-TV. Der Wunsch nach Veränderungen werde in Belarus immer größer, die meisten Menschen sehnten sich nach Freiheit und Demokratie, erklärte der 58-jährige Physikprofessor im deutschen Auslandsfernsehen. Milinkewitsch ist parteilos und tritt bei der Präsidentschaftswahl am 19. März 2006 als gemeinsamer Kandidat der Opposition an. Trotz der Proteststimmung erwartet Milinkewitsch ein klares Wahlergebnis zugunsten des amtierenden Präsidenten Alexander Lukaschenko. Er wolle seinen Wahlkampf als Mittel nutzen, um möglichst viele Menschen über Alternativen zu einem Leben in Angst zu informieren, so Milinkewitsch. Sein Ziel sei es, "in den Köpfen seiner Mitbürger zu gewinnen". Freiheit lasse sich nicht verschenken, "manchmal muss man dafür Opfer bringen".

Eine friedliche Revolution schließt der Oppositionskandidat dabei nicht aus. Er wolle aber nicht, dass Demokratie auf der Straße erkämpft werde. Gebe es keine freien und demokratischen Wahlen, so würden viele Menschen auf die Straße gehen, um ihre Würde zu verteidigen. Er wolle alles dafür tun, damit der Wandel friedlich verlaufe, so Milinkewitsch. Dabei sei er auf die Unterstützung durch den Westen angewiesen.

Die bisherigen Versuche Europas, demokratische Prozesse in Belarus zu unterstützen, bezeichnete Milinkewitsch als wenig hilfreich. Europa habe verlernt, mit Diktaturen umzugehen. "Man soll genau trennen zwischen dem Regime, das demokratische Prinzipien ablehnt, und der Zivilgesellschaft, die nach Demokratie strebt. Belarus muss zu einer stabilen Brücke zwischen Ost und West werden", so der Oppositionspolitiker.
2. Februar 2006
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