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Algenpest verseucht Trinkwasser

4. August 2014

Für 400.000 Menschen in Toledo im US-Bundesstaat Ohio ist das Leitungswasser vorerst tabu. Der Grund: Die hohe Algenkonzentration im Eriesee, aus dem die Stadt ihr Trinkwasser entnimmt.

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Schild mit Warnung vor Algen im Eriesee (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Die Behörden der viertgrößten Stadt in Ohio schlagen Alarm: Die Einwohner von Toledo sind eindringlich davor gewarnt worden, das Leitungswasser als Trinkwasser zu verwenden. Sie sollten das Wasser nur zum Duschen und Hände waschen verwenden. Zuvor waren bei Messungen in einer Wasserreinigungsanlage deutlich erhöhte Werte des giftigen Algenprodukts Microzystin gemessen worden. Das Trinken des verseuchten Wassers kann nach Angaben von Experten Übelkeit, Durchfall, Erbrechen und schwere Nierenschäden verursachen. Gewarnt wurde auch davor, das Wasser abzukochen: Dadurch erhöhe sich nur die Giftkonzentration.

Eriesee mit Algen verseucht

Toledo bezieht sein Leitungswasser aus dem Eriesee, der in diesem Sommer besonders stark mit Algen verseucht ist. Auslöser des schnellen Algenwachstums sind hohe Stickstoff- und Phosphatkonzentrationen im Wasser.

Der Gouverneur des amerikanischen Bundesstaates, John Kasich, rief den Notstand in der Region aus. Zugleich warnte er vor Panik und schickte die Nationalgarde, um die Bevölkerung mit Wasserflaschen zu versorgen. Kirchengruppen und andere Freiwillige helfen ebenfalls. In den Geschäften in einem Umkreis von 80 Kilometern sind Wasserflaschen nahezu ausverkauft.

Im Eriesee sind in diesem Sommer besonders viele Algen (Foto: rtr)
Im Eriesee sind in diesem Sommer besonders viele AlgenBild: Reuters

Am Sonntag waren die gemessenen Microzystin-Werte gesunken. Dennoch wollen die Behörden erst die Ergebnisse weiterer Tests abwarten, um Risiken auszuschließen, wie Bürgermeister Michael Collins mitteilte.

Freiwillige Helfer versorgen die Bevölkerung mit Wasserflaschen (Foto: rtr)
Freiwillige Helfer versorgen die Bevölkerung mit WasserflaschenBild: Reuters

Wasser des Michigansees wird auch überprüft

Auch 11.000 Haushalte im US-Bundesstaat Michigan warten gespannt auf neue Ergebnisse. Sie erhalten ihr Wasser ebenfalls aus dem Eriesee.

Angesichts der Vorfälle in Toledo begannen die Behörden in Chicago im US-Staat Illinois vorsorglich damit, die Wasserqualität des Michigansees zu überprüfen.

se/kle (rtre, dpae, dpa)