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Alle jagen die Bayern

Arnulf Boettcher4. August 2003

Der Ball rollt wieder: Die Fußball-Bundesliga startete in ihre 41. Spielzeit. Und wieder stellt sich die klassische Frage: Wer soll und wer kann Bayern München auf dem Weg zum 19. Titelgewinn stoppen?

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Fest in Bayern-Hand:<br>Meisterschale und PokalBild: AP

In der vergangenen Saison herrschte im Meisterschaftskampf die große Langeweile. 16 Punkte Vorsprung hatte der Rekordmeister FC Bayern München am Ende vor den Verfolgern. Große Titelhoffnungen macht sich jetzt einmal mehr Borussia Dortmund, das zwar gerne brasilianischen Fußball zelebriert, aber allzu oft unstet spielt. Außenseiterchancen haben auch die "jungen Wilden" vom Vizemeister VfB Stuttgart, der heimstarke Hamburger SV, das wie immer erwartungsfrohe Hertha BSC Berlin und der FC Schalke 04 mit dem neuem Startrainer Jupp Heynckes. Acht Jahre nach seinem Abschied bei Eintracht Frankfurt kehrte Heynckes aus Spanien in die Bundesliga zurück, um der Regentschaft des FC Bayern unter Ottmar Hitzfeld möglichst ein Ende zu bereiten.

Schalkes neuer Trainer Jupp Heynckes
Schalkes neuer Trainer Jupp HeynckesBild: AP

Es wird mächtig gespart ...

Traditionsgemäß werden wohl die Neulinge gegen den Abstieg kämpfen, die alte Bekannte sind: Der 1. FC Köln, Eintracht Frankfurt und der SC Freiburg. Abstiegssorgen dürften auch den 1. FC Kaiserslautern plagen. Die "Roten Teufel" gehen wegen finanzieller Verfehlungen mit drei Punkten Abzug an den Start.

Teure Neuverpflichtungen sind in Zeiten knapper Kassen nicht zu melden. "Ablösefrei" hieß weitgehend das Zauberwort. So haben die 18 Erstligaclubs ihre Ausgaben für neue Spieler insgesamt um zwei Drittel auf nur 32,5 Millionen Euro gesenkt. Ursache ist vor allem der rapide Rückgang der Fernsehgelder nach der Kirch-Pleite von ursprünglich 460 auf nun 290 Millionen Euro.

... aber nicht überall

Finanziell mächtig angestrengt hat sich allerdings der VfL Wolfsburg. Dank der Hilfe von Titelsponsor VW wurden knapp 13 Millionen Euro in neue Spieler investiert. Den Löwenanteil verschlang dabei das Engagement des Argentiniers Andres D'Alessandro mit neun Millionen Euro. Die Bayern kauften bislang für "nur" neun Millionen Euro ein, darunter Talent Tobias Rau vom VfL Wolfsburg und Martin Demichelis von River Plate Buenos Aires. Geplant ist allerdings noch die Verpflichtung des niederländischen Nationalspielers Roy Makaay von Deportivo La Coruña.

Sponsoring
Sponsoring wird groß geschrieben beim deutschen Fußballmeister Bayern MünchenBild: AP

Ein begehrtes Werbemittel der deutschen Wirtschaft bleiben auch weiterhin die Trikots der Bundesligisten. Für die neue Spielzeit investieren die Unternehmen 95 Millionen Euro in das Trikotsponsoring - und blieben damit nur knapp unter der Rekordmarke des Vorjahrs von 95,2 Millionen Euro.

Anhaltender Zuschauerboom

Trotz aller Sparmaßnahmen dürfte die Bundesliga wieder attraktiven Fußball bieten, und vielleicht gibt es ja auch einen neuen Zuschauerrekord. In der vergangenen Saison passierten knapp zehn Millionen Fans die Stadiontore. Die Rekordzahl von 332.000 verkaufter Dauerkarten spricht für einen anhaltenden Zuschauerboom. Eröffnet wird die Spielzeit mit dem Spiel Bayern München gegen Eintracht Frankfurt am 1. August. Und schon bald steht ein großes Jubiläum an. Am 24. August 2003 wird die Bundesliga 40 Jahre alt.