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Versprechen Menschenrechte

31. Mai 2011

Globalisierung - das war mal Versprechen und Verheißung für ein besseres Leben für viele Menschen. Inzwischen ist Ernüchterung eingetreten. Die Menschenrechte bleiben vielfach auf der Strecke.

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Entwicklung, technischer Fortschritt, das Internet und die Kräfte des Marktes sollten die Hoffnung der Menschen auf ein besseres Dasein in allen Weltregionen und für alle Bevölkerungsgruppen wahr werden lassen. Denn: alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren (Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte).

Inzwischen ist Ernüchterung eingetreten. Die entfesselten Kräfte sind anfällig für Krisen, insbesondere auf dem Finanzmarkt, der Klimawandel hat begonnen. Wasser, Land und andere knappe Ressourcen der Entwicklungsländer geraten weiter unter Druck. Die Lage hat sich vor allem für die ärmeren Bevölkerungsgruppen kaum verbessert, an vielen Orten hat sie sich sogar verschlechtert, Verteilungskämpfe nehmen zu. Organisationen wie die Weltbank und die OECD geben sich inzwischen geläutert, erklären Nachhaltigkeit und langfristige, an Umwelt- und sozialen Standards orientierte Ziele zu Handlungsmaximen für Unternehmen und Investitionen.

Allein die Menschen, vor allem die Machtlosen und sozial Schwächeren, bleiben in diesen turbulenten Prozessen an vielen Orten häufig auf der Strecke. Sie erleben Ausgrenzung und Marginalisierung, erfahren nicht selten Unterdrückung und Gewalt. Sie suchen und brauchen aber vor allem Kooperation und Solidarität, Verbündete und Unterstützer für ein Leben mit Perspektive: eine menschenwürdige Arbeit, die sie ernährt und einen menschenwürdigen Ort an dem sich leben und wohnen lässt. Genau das wird allen Menschen als Garantie versprochen, durch das Hoffnungsvollste, was die Weltgemeinschaft bislang hervorgebracht hat: die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948 - konkretisiert im Pakt für bürgerliche und politische Rechte und im meist weniger bekannten Pakt für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte. Diesen Vertrag haben immerhin 160 Staaten unterzeichnet.

Autorin: Ulrike Mast-Kirschning
Redaktion: Wim Abbink