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AlphaGo besiegt Go-Weltmeister Lee Sedol im fünften Spiel

13. März 2016

Das Duell Mensch gegen Maschine ist beendet und es gibt einen eindeutigen Sieger: die künstliche Intelligenz. Lee Sedol hatte der Google-Software den Sieg nicht zugetraut – doch er wurde eines Besseren belehrt.

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Südkorea: Go-Weltmeister Lee Sedol (Foto: Getty Images/AFP/E. Jones)
Bild: Getty Images/AFP/E. Jones

Das vielbeachtete Duell zwischen dem südkoreanischen Spitzenspieler Lee Sedol und der Google-Sofware AlphaGo ist jetzt beendet – Spielstand: 4:1 für die Maschine. Auch in der fünften und letzten Runde musste sich Sedol geschlagen geben und gab nach 280 Zügen auf. Nur in der vierten Partie konnte der Go-Weltmeister einen Sieg einfahren. Das Preisgeld in Höhe von einer Million Dollar wird daher gespendet, unter anderem an UNICEF.

Der Sieg der Software gegen den Weltranglistenersten im Go ist ein Riesenschritt in der Entwicklung selbst lernender Maschinen. Das traditionsreiche asiatische Brettspiel ist noch weit komplizierter als Schach und galt bislang als viel größere Herausforderung für Computerprogramme, da es deutlich mehr potenzielle Spielzüge gibt.

Kräftemessen zwischen Mensch und Maschine

Die bei Google Deepmind entwickelte Software AlphaGo verfügt über zwei "neuronale Netzwerke" mit Millionen von Verbindungen, ähnlich wie bei Nervenzellen. Dadurch soll sie wahrscheinliche Züge des Gegenspielers vorhersagen und sich darauf einstellen können. Das Szenario Mensch gegen Maschine ist nicht neu: Bereits 1996 gelang es Deep Blue als erstem Computer, den damals amtierenden Schachweltmeister Garri Kasparow in einer Partie zu schlagen. Im vergangenen Herbst gewann AlphaGo gegen den europäischen Go-Meister Fan Hui.

Spielsituation im Match zwischen Lee Sedol und AlphaGo (Foto: Getty Images/AFP/E.Jones)
Laut der britischen Go Association spielten im Jahr 2013 weltweit 60 Millionen Menschen GoBild: Getty Images/AFP/E. Jones

Doch im Duell gegen den langjährigen Weltranglistenersten rechneten Experten mit einem Sieg für Lee, der bereits 18 internationale Titel gewonnen hat. Er selbst hatte sich im Vorfeld ebenfalls siegessicher gezeigt und angekündigt, er werde "haushoch" gewinnen.

Überraschende Spielzüge

Bereits nach dem ersten Sieg des Computers am Mittwoch hatte sich Lee "geschockt" über die unvorhersehbaren Spielzüge von AlphaGo gezeigt. Einige von ihnen hätte kein Mensch so gemacht, sagte der Südkoreaner. Beim Go-Spiel müssen die Spieler versuchen, auf einem Spielbrett mit 361 Feldern die gegnerischen Steine zu umzingeln und wegzunehmen. Wer die meisten Felder erobert, gewinnt. Das Duell wurde live auf youtube gezeigt.

as/ski/ww (afp,dpa,ap)