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Alter, du stinkst!

Klaus Esterluss
6. September 2017

Was das wohl für eine lustige, stinkige Welt wäre, wenn wir Menschen die gleichen Merkmale hätten wie die Arten hier. Aber immerhin hätten wir alle was gemeinsam. 

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Eine Knoblauchkröte blickt frontal in die Kamera
Bild: picture alliance/blickwinkel/J. Fieber

Ganz oben auf der Liste steht die Kröte im Titelbild. Sie ist relativ klein, nur 6,5 bis 8 Zentimeter und grau oder braun gefärbt. Sie fällt kaum auf, wenn da nicht ihr Geruch wäre. Den können die Menschen in ihrer Heimat, die sich von Mitteleuropa nach Westasien erstreckt, sehr wohl wahrnehmen, sollten sie dem kleinen Kerl irgendwie zu nahe kommen. Unter Stress stößt das Tier nämlich einen Schrei aus und schickt ein ekliges Sekret hinterher, das unangenehm nach Knoblauch riecht. So heißt es dann auch: Knoblauchkröte. 

Die Stinkwanze muss sich mit ihrem Namen nun wirklich nicht verstellen. Wie die Knoblauchkröte fängt auch sie an zu stinken, wenn sie geärgert wird. Ihr Geruch allerdings ist möglicherweise nicht ganz so unangenehm. Er erinnert an ein Gewürz: Koriander. Die stinkige Substanz wird aus Poren in der Brust ausgestoßen. Wie man als Mensch darauf reagiert, hängt übrigens mit unseren Genen zusammen. Manche empfinden die Stinkwanze als angenehm, manche nicht. In Laos jedenfalls gilt sie als Delikatesse, heißt es. Besonders weil sie so herb riecht, sei sie lecker. 

Nummer drei auf der Liste ist der Vielfraß, auch Bärenmarder oder Gierschlund genannt. Englisch heißt er Wolverine, hat aber mit dem gleichnamigen Comichelden optisch eher weniger zu tun. Sein Skelett hat natürlich keine Metallimplantate. Aber immerhin ist er ziemlich haarig. Das Tier aus der Familie der Wiesel lebt in Kanada oder Alaska, kommt aber auch in den borealen Wäldern und der Tundra in Russland vor. Der Vielfraß nutzt Analdrüsen dazu, sein Territorium zu markieren. Die stinken dermaßen, dass jeder weiß, wer der Herr im Haus ist. Nebenbei ist das Sekret ein Zeichen für Paarungswillen.

Fehlt noch das Stinktier. Das kennt jeder, nicht nur die Menschen in seiner Heimat in Nord- oder Südamerika. Das Säugetier ist ebenfalls berüchtigt für seine Analdrüsen, die es zur Selbstverteidigung einsetzt. Leider hat es zwei davon, bedeutet also doppelt Ärger, wenn man es reizen sollte. Die Drüsen sondern eine Mischung aus schwefelhaltigen Chemikalien ab, die wirklich sehr eklig und nachhaltig sind. Darum schaffen es Stinktiere auch, mit ihrem Geruch Bären abzuwehren.

Und wo wir schon über Tiere und Geruch reden... 

Stinktier im Edinburgh Zoo
StinktierBild: Jeff J Mitchell/Getty Images
Wolverine
VielfrassBild: Imago/blickwinkel/M. Woike
Stinkkäfer
Stinkkäfer Bild: Fotolia/scubaluna